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7 Reaktionen nach dem blutigen «Marsch der Rückkehr» in Gaza

epa06637425 Palestinian protesters run for cover from Israeli tear-gas during clashes after protests along the border between Israel and Gaza Strip, in the eastern Beit Hanun town, in the northern Gaz ...
Bild: EPA/EPA

7 Reaktionen nach dem blutigen «Marsch der Rückkehr» in Gaza

31.03.2018, 22:5131.03.2018, 23:42
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Bei den Protesten waren am Freitag mindestens 15 Menschen von israelischen Soldaten getötet und mehr als 1400 weitere verletzt worden. Israelische Sicherheitskräfte hatten nach Darstellung der Rettungssanitäter in Gaza neben Tränengas und Gummigeschossen auch scharfe Munition eingesetzt.

Am Tag danach folgten Reaktionen aus aller Welt:

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas

epa04702966 Palestinian President Mahmud Abbas and Russian President Vladimir Putin (not pictured) sit for their meeting in the Novo-Ogaryovo residence outside Moscow, Russia, 13 April 2015. Mahmud Ab ...
Bild: EPA/EPA

Der Präsident der Palästinenser erklärte den Samstag zum nationalen Tag der Trauer. Er machte Israel für die Toten verantwortlich. «Die grosse Zahl von Märtyrern und Verwundeten bei friedlichen Protesten zeigt, dass die internationale Gemeinschaft einschreiten muss, um unser palästinensisches Volk zu schützen», sagte Abbas.

Israelische Regierung

«Der Sperrzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen trennt zwischen einem souveränen Staat und einer Terrororganisation», erklärte das israelische Aussenministerium am Samstag. «Er trennt zwischen einem Staat, der seine Bürger schützt, und Mördern, die Angehörige ihres eigenen Volkes in die Gefahr schicken.»

«Der Zaun trennt zwischen einer Armee, die aus Selbstverteidigung und auf gezielte und proportionale Weise Gewalt anwendet, und der Hamas, die seit Jahren - einschliesslich gestern - versucht, Millionen von Israelis Schaden zuzufügen und die Mord und Tod verherrlicht», hiess es in der Mitteilung des Ministeriums.«Wer den Fehler macht, in dieser mörderischen Demonstration auch nur ein bisschen Meinungsfreiheit zu sehen, ist blind gegenüber den Bedrohungen, mit denen der Staat Israel konfrontiert ist.»

Uno-Generalsekretär Antonio Guterres

UN Secretary General Antonio Guterres delivers his speech during an United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA, conference, in Rome, Thursday, March 15, 2018 ...
Bild: AP/AP

Uno-Generalsekretär Antonio Guterres forderte laut einem Sprecher, auf Handlungen zu verzichten, die zu weiteren Opfern führen könnten. Es müsse aufgeklärt werden, wie Menschen getötet beziehungsweise verletzt worden seien.

Die Schweiz

Die Schweiz unterstützt die Forderung des Uno-Generalsekretärs nach einer unabhängigen und transparenten Untersuchung, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Samstag mitteilte.

«Die Schweiz ist sehr besorgt über die Auseinandersetzungen.» Sie fordere beide Seiten auf, zu einer De-Eskalation beizutragen.«Die Schweiz fordert die Einhaltung der Menschenrechte und den Verzicht auf unverhältnismässigen Einsatz tödlicher Gewalt», schrieb das EDA weiter. Die neuerliche Gewalt zeige die Notwendigkeit einer Erneuerung von Friedensverhandlungen. Die Friedensverhandlungen in der Region liegen seit 2014 auf Eis.

EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini

epa06632628 Federica Mogherini, the High Representative of the European Union for Foreign Affairs and Security Policy during the meeting with Serbian President Aleksandar Vucic (not pictured) in Belgr ...
Bild: EPA/EPA

die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini drängte auf neue Friedensverhandlungen und rief beide Seiten zu einer Deeskalation auf. 

Türkische Präsident Tayyip Erdogan

epa06638395 Turkish President Recep Tayyip Erdogan speaks during the opening ceremony of Yeditepe Biennial at The Hagia Sophia museum in Istanbul, Turkey, 31 March 2018. Yeditepe Biennial is the first ...
Bild: EPA/EPA

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte die israelische Reaktion auf die Proteste als «Massaker». Seine Regierung werde «israelischen Terror» immer und überall anprangern, sagte Erdogan am Samstag vor Anhängern in Istanbul und sprach von einem «unmenschlichen Angriff».Er fügte hinzu: «Wir werden unsere palästinensischen Brüder in ihren rechtmässigen Anliegen bis zum Ende unterstützen.» Israel kritisiert seit langem, dass die Türkei die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas unterstütze.

Nahost-Experte Marc Frings

Der Nahost-Experte und Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah, Marc Frings, sagte der Nachrichtenagentur DPA, dass die Proteste ursprünglich aus der palästinensischen Gesellschaft heraus organisiert worden seien. «Die Hamas hat sich spät auf den Zug gesetzt», sagte er - und habe die Aktion für ihre Ziele missbraucht.

Die Kürzungen der US-Mittel für das Uno-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge UNRWA setze die Menschen zusätzlich unter Druck. «Das sind harte Sicherheitsfaktoren, die heute schon dazu führen, dass das ein Pulverfass ist», sagte Frings. «Da braucht es keine Hetze oder ein Aufwiegeln durch die Hamas mehr.» (fvo/sda)

Augenblicke – Bilder aus aller Welt

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Zoo Berlin: Panda Weibchen Meng-Meng mit einem ihrer gerade geborenen Babies am 2. September 2019.
quelle: epa / zoo berlin handout
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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Royeti
01.04.2018 09:06registriert April 2017
Wahnsinn. Gleichzeitig sterben täglich 50 kurdische Syrer durch Türkische Angriffe und es interessiert niemanden....es gibt kein Flüchtlingshilfswerk, kein EDA Statement, keine UNO Untersuchung, die EU Außenbeauftragte schweigt....!

Von mir aus gesehen, alles Heuchler!
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Lisaleh
01.04.2018 07:39registriert November 2016
Wenn man sich genau erkundigt, sind 10 der Opfer teil des Terrorsektors Hamas. Ich denke, diese jungen Männer wussten genau auf was sie sich einlassen. Das Ganze wurde perfekt von der Hamas instrumentalisiert. Israel kann nur verlieren. Schiessen sie, schreit der Rest der Welt. Machen sid nichts, haben sie radikale Terroristen im Land, die die Zivilbevölkerung abschlachten.
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SocialCapitalist
01.04.2018 07:20registriert Februar 2018
Nachdem Israel 5 mal eine 2 Staaten Lösung angeboten hat wird es Zeit das die Palästienser sich gegen die Hamas erheben und auch für eine Friedliche Lösung bereit sind
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