Der Islam ist im Westen auf dem Weg zur Mehrheitsreligion – das, kurz und knapp zusammengefasst, ist die These, die Thilo Sarrazin in seinem Buch «Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht» vor allem mit zahlreichen Statistiken unterstreicht.
Sein Ziel sei es, «auf bestimmte Gefahren hinzuweisen, damit man darüber diskutiert, und um diese Gefahren möglicherweise auch zu verhindern», sagte Sarrazin am Montagabend in der Sendung «TalkTäglich» auf Tele Züri.
Dort war der deutsche Ökonom, Politiker und Autor am Montagabend zu Gast bei Moderator Markus Gilli und sprach einmal mehr über über sein neuestes Werk. Das heisst: Er stellte sich der Kritik des TV-Chefredaktors.
Dieser stellte Sarrazins Thesen immer wieder infrage. Zu Beginn mit: «Herr Sarrazin, wie oft waren Sie überhaupt im arabischen Raum?» Weiter wollte Gilli von Sarrazin wissen: «Ist ihr Gefühl kompatibel mit der Realität?», «Wie stehen Sie zum demokratischen Prinzip des Rechts auf Asyl?» oder unterstellte ihm: «Sie geben den Menschen keinerlei Entwicklungspotenzial.» Und er sagte dem «Noch-SPD-Mitglied», wie er Sarrazin zu Beginn der Sendung nannte: «Ein Sozialdemokrat kann doch Ihre Thesen nicht übernehmen, Herr Sarrazin.»
Sarrazin antwortete mit Bedacht und untermauerte seine Thesen mit vielen Argumenten. Zudem erwähnte er mehrmals, er fühle sich nicht richtig zitiert oder Gilli habe sein Buch «nicht mit der nötigen Dichte und Intensität gelesen». Und: Vor seinem Rausschmiss aus der Partei sei die Auflösung der SPD wahrscheinlicher.
Zum Schluss ging es um Gott. Die Frage nach dessen Existenz ist für Sarrazin «für unser Handeln auf der Erde irrelevant». Gilli fragte: «Was wenn es doch einen Gott gäbe und das Jüngste Gericht – was würde Ihnen dort an der Himmelspforte gesagt werden?» Sarrazin: «Endlich kommt jemand mit Verstand, der die Wahrheit sagt».
Sehen Sie die Sendung «TalkTäglich» mit Thilo Sarrazin in voller Länge:
(smo)