Trotz der wirtschaftlichen Sanktionen investierten Schweizer Unternehmen weiterhin im Iran, schrieb das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten auf Twitter anlässlich des Staatsbesuchs von Bundesrat Ignazio Cassis. Dieser traf sich am Sonntag in Teheran mit Vertretern von Schweizer Unternehmen, die im Land aktiv sind.
Malgré les sanctions économiques, les entreprises suisses continuent d'investir en Iran 🇮🇷. Merci aussi au canal humanitaire pour le paiement d’aliments et des médicaments en Iran. pic.twitter.com/YDguWJccLV
— EDA - DFAE (@EDA_DFAE) September 6, 2020
Ebenfalls auf dem Programm standen Treffen mit Schweizer Vertretern aus der Wissenschaft und vom Gesundheitsbereich. Möglich wird die Zusammenarbeit trotz Sanktionen durch den Schweizer Finanzierungskanal für den Export von humanitären Gütern in den Iran. Mit diesem soll verhindert werden, dass die Wirtschaftssanktionen zu einer humanitären Notlage in der Zivilbevölkerung führen.
Der Finanzierungskanal werde auch Thema bei den offiziellen Gesprächen am Montag sein. Gemäss Programm wird sich Cassis mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rouhani, dessen Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif und dem Chef des «Hohen Nationalen Sicherheitsrats» Ali Shamkhani treffen. Weitere Themen sind die aktuellen Entwicklungen rund um das Nuklearabkommen und die allgemeine Lage im nahen Osten.
Cassis besucht in Teheran auch die Sektion «Fremde Interessen» der Schweizer Botschaft. Diese nimmt im Rahmen eines Schutzmandates die Interessen der USA im Iran war. Die USA pflegen mit dem Iran offiziell keinerlei diplomatische Beziehungen. Die Schweizer Botschaft ist deshalb auch Ansprechpartnerin für US-Bürger, die im Iran konsularische Hilfe benötigen. Weiter vertritt die Schweiz die Interessen des Iran in Kanada und stellt den diplomatischen Austausch zwischen dem Iran und dessen regionalen Konkurrenten Saudi-Arabien sicher.
Ignazio Cassis wird begleitet von den Präsidierenden der aussenpolitischen Kommissionen von National- und Ständerat, der grünliberalen Nationalrätin Tiana Angelina Moser und dem Schaffhauser Ständerat Thomas Minder. (wap/aargauerzeitung.ch)