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Mindestens 15 Tote bei neuer Gewalt in Kaschmir

Villagers carry offering funeral prayer of a boy, who was killed by Indian shelling, at a village in Hatian Bala, 40 kilometers from Muzafarabad, capital of Pakistani Kashmir, Saturday, March 2, 2019. ...
Trauer in Pakistan: Ein durch indischen Artilleriebeschuss in Kaschmir getöteter Junge wird beerdigt. Bild: AP/AP

Kaschmir kommt nicht zur Ruhe – mindestens 15 Tote bei neuer Gewalt

03.03.2019, 13:5803.03.2019, 13:59
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Inmitten der neuen Spannungen zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan sind am Wochenende bei Gefechten in Kaschmir mindestens 15 Menschen getötet worden.

Im indischen Teil der Konfliktregion starben bei Kämpfen mit Rebellen fünf Sicherheitskräfte, zwei Aufständische und ein Zivilist, wie Indiens Armee am Sonntag mitteilte. In dem Distrikt Kupwara sei es zu einem mehr als 60 Stunden langen Schusswechsel gekommen.

epa07408197 Indian paramilitary Central Reserve Police Force (CRPF) soldiers pay tribute near the coffins of their slain colleagues during a wreath-laying ceremony on the outskirts of Srinagar, Kashmi ...
Trauer in Indien: Ehrenwache für in Kaschmir getötete Soldaten. Bild: EPA/EPA

Zuvor waren bei Feuergefechten im Grenzgebiet der von beiden Ländern beanspruchten Region sieben Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Im indischen Teil Kaschmirs kamen demnach durch pakistanischen Artilleriebeschuss eine 24 Jahre alte Frau und ihre beiden Kinder ums Leben. Im pakistanischen Teil seien ein Knabe und ein weiterer Zivilist sowie zwei Soldaten getötet worden, teilten pakistanische Sicherheitskräfte mit.

Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 beanspruchen beide Länder Kaschmir für sich - sie kontrollieren jeweils einen Teil. Die beiden Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal.

Atomwaffen
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Scharmützel an der Grenze

Die Armeen der verfeindeten Nachbarn hatten seit Freitag immer wieder an verschiedenen Orten über die De-facto-Grenze Kaschmirs gefeuert. Die indischen Behörden übergaben zudem die Leiche eines Pakistaners, der nach pakistanischen Angaben am 20. Februar in einem indischen Gefängnis von Mithäftlingen erschlagen worden war.

«Indien hat den pakistanischen Häftling nicht ausreichend geschützt», warf der pakistanische Aussenminister Mehmood Qureshi dem Nachbarland vor.

Die Spannungen zwischen den beiden atomar bewaffneten Ländern hatten sich zugespitzt, nachdem am 14. Februar 40 indische Sicherheitskräfte bei einem Bombenanschlag im indischen Teil Kaschmirs getötet worden waren. Die islamistische Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed hatte die Tat für sich reklamiert. Indien wirft Pakistan vor, nicht ausreichend gegen die Terroristen auf ihrem Territorium vorzugehen.

Pakistan
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Khan soll Friedensnobelpreis erhalten

Vergangenen Dienstag flog Indiens Luftwaffe dann zum ersten Mal seit 1971 einen Angriff auf pakistanisches Gebiet. Pakistan schoss nach eigenen Angaben am Mittwoch zwei indische Kampfflugzeuge ab. Ein indischer Pilot, der gefangen genommenen worden war, wurde am Freitag den indischen Behörden übergeben.

In Pakistan schloss sich die Regierungspartei einer Kampagne in sozialen Netzwerken an, die Ministerpräsident Imran Khan für den Friedensnobelpreis vorschlägt. Der Regierungschef bemühe sich in kluger Weise um einen Abbau der Spannungen zu Indien, hiess es.

Unterdessen verabredeten Indien und Russland, militärisch enger zu kooperieren. Nach einem Telefonat des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit seiner Kollegin Nirmala Sitharaman hiess es der Agentur Interfax zufolge, es sei darüber diskutiert worden, wie sich die Zusammenarbeit beider Militärs und bei der Militärtechnik weiter entwickeln könnte.

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Russland will Indien mit seinem modernen Luftabwehrsystem S-400 ausstatten. In dem Konflikt zwischen Indien und Pakistan hatte Moskau beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen.

(sda/dpa)

Atommächte: Die britische, chinesische und französische H-Bombe

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Canopus, 24. August 1968, 2,6 MT.
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