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Grossbritannien

Johnson sieht «hohe Wahrscheinlichkeit» eines No-Deal-Brexits

FILE - In this Wednesday, Dec. 9, 2020 file photo European Commission President Ursula von der Leyen, right, welcomes British Prime Minister Boris Johnson prior to a meeting at EU headquarters in Brus ...
Bild: keystone

Johnson sieht «hohe Wahrscheinlichkeit» eines No-Deal-Brexits

10.12.2020, 20:25
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Der britische Premierminister Boris Johnson sieht eine «hohe Wahrscheinlichkeit» für einen No-Deal-Brexit ohne Handelspakt mit der EU. «Ich denke, wir müssen uns sehr, sehr klar darüber sein, dass es nun eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass wir eine Lösung haben werden, die eher der australischen Beziehung mit der EU entspricht als der kanadischen», sagte Johnson am Donnerstagabend nach einer Kabinettssitzung in London.

Mit der «australischen Option» meint Johnson eine Handelsbeziehung ohne gemeinsamen Vertrag, so dass zwischen Grossbritannien und den EU-Staaten Zölle nach den Regeln der Welthandelsorganisation WTO fällig würden. Am Mittwochabend hatte ein mehrstündiges Treffen Johnsons mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel nicht den erhofften Durchbruch gebracht: Beide Seiten stellten weiterhin grosse Differenzen zwischen ihren Positionen fest. Bis Sonntagabend sollen die Unterhändler beider Seiten aber versuchen, doch noch einen Kompromiss zu finden.

Die Verhandler würden die «Extrameile» gehen und es noch einmal versuchen, sagte Johnson am Abend. Der konservative Regierungschef fügte hinzu: «Und ich werde nach Brüssel gehen, ich werde nach Paris gehen, ich werde nach Berlin gehen, ich werde wo auch immer hingehen, um einen Deal nach Hause zu bringen.» Damit spielte er auf mögliche Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an.

Grossbritannien hat die EU Ende Januar verlassen. Zum Jahreswechsel endet die Brexit-Übergangsfrist und Grossbritannien scheidet aus dem Binnenmarkt und der Zollunion aus. (sda/dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mrmikech
10.12.2020 21:38registriert Juni 2016
Interessant wie die populisten alle ihr eigenes land zerstören. Das land was sie so sehr "lieben".
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Majoras Maske
10.12.2020 20:44registriert Dezember 2016
Boris, sie flüstern schon, dass du dann als Sündenbock geopfert wirst, wenn es ohne Deal zu Problemen kommt. Sozusagen dasselbe wie mit deiner Vorgängerin, die durfte auch nur so lange regieren, wie sie den Hinterbänklern nützlich war.
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Phüdlibürger
10.12.2020 22:23registriert August 2020
Wieso werden immer diejenigen Politiker gefeiert, die nichts auf die Reihe kriegen?
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