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Population verdoppelt: Kenias Elefanten erleben Babyboom

Population verdoppelt: Kenias Elefanten erleben Babyboom

14.08.2020, 12:5214.08.2020, 13:49
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epa05213330 A family of elephants during an elephant collaring operation in Tsavo East National Park, approximately 337km south east from Nairobi, Kenya, 15 March 2016. KWS and Save The Elephants (STE ...
Es geht aufwärts bei den Elefanten in Kenia.Bild: EPA

Das Elefantenleben ist kein leichtes: Wilderer wollen mit ihren Stosszähnen aus Elfenbein Geld verdienen, in der traditionellen ostasiatischen Medizin werden eben diese als Heilmittel gehandelt. Und dann sind da noch ständig diese schlecht gekleideten Touristen, die auf Safari ihr Smartphone so lange auf die Dickhäuter richten, bis sie möglichst possierlich dreinschauen.

Pudelwohl fühlen sich aber offenbar die Elefanten in Kenia – dort gab es zuletzt einen regelrechten Babyboom. Rund 170 Elefantenkälber wurden in diesem Jahr bereits geboren. Seit den 90er-Jahren hat sich die Zahl der Elefanten damit verdoppelt, verkündete der Kenya Wildlife Service anlässlich des Welt-Elefanten-Tags.

Demnach gab es im Jahr 1989 lediglich 16'000 Elefanten in dem ostafrikanischen Land, bis Ende des vergangenen Jahres wuchs ihre Zahl aber auf 34'800 an. «In den letzten Jahren haben wir es geschafft, die Wilderei in diesem Land zu drosseln», sagte der kenianische Tourismusminister Najib Balalauring bei einem Besuch im Amboseli Nationalpark. Und tatsächlich sank die Zahl der in Kenia gewilderten Elefanten zuletzt: 2020 wurden bislang nur sieben Tiere erlegt, im Vergleich zu 34 im vergangenen Jahr und 80 im Jahr 2018.

Verbranntes Elfenbein als Zeichen an Wilderer

Das liegt mitunter daran, dass die Regierung höhere Geldstrafen und strengere Haftstrafen für Wilderei und den Handel mit Wildtiertrophäen beschlossen hat. Ein deutliches Signal an die Wilderer setzte Präsident Uhuru Kenyatta 2016: Er verbrannte öffentlich Elefantenstosszähne im Wert von rund 87 Millionen Euro.

Betrachtet man den gesamten afrikanischen Kontinent, zeichnet sich jedoch ein deutlich düstereres Bild ab. Wilderei dezimierte die Elefantenpopulation in den vergangenen Jahrzehnten enorm: Von 1.3 Millionen Elefanten in den 1970er Jahren sank ihre Zahl auf etwa 500'000. Davon lebt der Grossteil in Safariparks und Reservaten. Nur etwa 30'000 leben Schätzungen zufolge noch in der freien Wildbahn.

Der Babyboom in Kenia lässt trotzdem hoffen – und er zeigt, dass strikte Schritte gegen Wilderei durchaus erfolgreich sein können.

(ftk)

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7 Kommentare
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's all good, man!
14.08.2020 14:41registriert September 2014
«(...) sank ihre Zahl auf etwa 500'000. Davon lebt der Grossteil in Safariparks und Reservaten. Nur etwa 30'000 leben Schätzungen zufolge noch in der freien Wildbahn.»

Das ist eine sehr komische Formulierung und kann so nicht sein. Was wir hier in Mitteleuropa unter «Safaripark» verstehen, gibt es meiner Einschätzung nach fast nicht in Afrika. Die überwältigende Mehrheit der Elefanten dürfte also sehr wohl in freier Wildbahn leben in Schutzgebieten, Reservaten, Nationalparks u.ä.

«Freie Wildbahn» ist evtl etwas widersprüchlich, weil teilw. alte Wanderrouten der Tiere abgeschnitten sind, etc.
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