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EU kritisiert Hongkong-Gesetz – erwägt aber keine Sanktionen

EU kritisiert Hongkong-Gesetz – erwägt aber keine Sanktionen

Die EU verurteilt das von China vorangetriebene Sicherheitsgesetz für Hongkong, erwägt im Unterschied zu den USA allerdings keine Sanktionen.
29.05.2020, 17:2130.05.2020, 15:03
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Bei Beratungen der EU-Aussenminister am Freitag habe nur ein einziges Mitgliedsland das Thema Strafmassnahmen angesprochen, teilte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell mit. Auch er selbst denke nicht, dass Sanktionen der richtige Weg seien, um die aktuellen Probleme mit China zu lösen.

FILE - In this Aug. 31, 2019, file photo, a protester uses a shield to cover himself as he faces police in Hong Kong. Protesters and police are standing off in Hong Kong on a street that runs through  ...
Seit Monaten protestieren Menschen gegen den zunehmenden Einfluss Chinas auf die Sonderverwaltungszone Hongkong, August 2019. Bild: keystone

In einer Erklärung äusserte sich die EU zugleich tief besorgt über das Vorgehen der Volksrepublik. Es stehe nicht in Einklang mit den internationalen Verpflichtungen Chinas und dem Grundgesetz Hongkongs. Zuvor hatte bereits die Bundesregierung erkennen lassen, dass sie Sanktionen ablehnt.

«Es gibt vieles, über das wir mit China sprechen wollen und sprechen müssen», sagte Aussenminister Heiko Maas (SPD). Der für September geplante EU-China-Gipfel sei dafür eine gute Gelegenheit. Borrell betonte, man müsse die Werte der EU bewahren, aber gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen verteidigen. Welcher EU-Staat sich Sanktionen vorstellen könnte, sagte er nicht.

Chinas Volkskongress hatte am Donnerstag die Pläne für das umstrittene Sicherheitsgesetz in Hongkong gebilligt. Es wird international scharf kritisiert. Das Vorhaben ist der bisher weitestgehende Eingriff in die Autonomie der früheren britischen Kronkolonie, wo es seit Monaten Demonstrationen gegen Peking gibt. (sda/dpa)

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Bilder des Protestes in Hongkong vom Sonntag, 16. Juni 2019:
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Bilder des Protestes in Hongkong vom Sonntag, 16. Juni 2019:
Am Sonntag gingen in Hongkong laut den Organisatoren fast zwei Millionen Menschen auf die Strasse, um gegen ein umstrittenes, neues Gesetz zu protestieren.
quelle: epa/epa / jerome favre
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Debatte im Parlament eskaliert
Video: srf
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5 Kommentare
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Hans Jürg
29.05.2020 18:33registriert Januar 2015
Wenn Sanktionen nicht mal erwogen werden, hätte man die Kritik auch gleich bleiben lassen können.

Das chinesische Regime schert sich einen Feuchten um die Meinung anderer Staaten resp. die sind dann allenfalls beleidigt, dass man es wagt, nicht begeistert über sie zu sein.

Aber Sanktionen nehmen die sehr ernst. Deshalb sollte man diese wenigstens erwägen.
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