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Strache ist zurück: Ex-FPÖ-Chef kandidiert zum Bürgermeister von Wien

Er ist wieder da: Ex-FPÖ-Chef Strache kandidiert zum Bürgermeister von Wien

Mit einer neuen Bürgerbewegung will Heinz-Christian Strache die Ibiza-Affäre überwinden und zurück auf die politische Bühne. Die Corona-Krise soll seinem Comeback dabei von Nutzen sein.
30.04.2020, 12:32
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epa08250515 Heinz Christian Strache, former Austrian Vice Chancellor, delivers a speech during the Ash Wednesday Meeting of the Alliance for Austria (DAOe) at the Prater Alm bar in Vienna, Austria, 26 ...
Nach der Ibiza-Affäre 2019 will Strache nun zurück in die Politik.Bild: EPA

Der über die Ibiza-Affäre in Österreich gestürzte ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache strebt mit Macht zurück in die Politik. «Ja, dieses Comeback steht fest. Ich werde als Bürgermeister-Kandidat in Wien am 11. Oktober 2020 antreten», sagte der 50-Jährige am Donnerstag.

Er werde am 15. Mai die endgültige Form seiner neuen Bürgerbewegung bekanntgeben. Sie werde sich an die Partei Die Allianz für Österreich (DAÖ) anlehnen, aber eine breitere Thematik haben. Er rechne mit einer starken Unterstützung durch die Bevölkerung.

Strache setzt auf Lockdown-Unmut

In der aktuellen Corona-Krise sei kaum ein kräftiges Wort der Opposition zu vernehmen. «Die Opposition ist nicht existent», sagte Strache. Der ehemalige Vizekanzler setzt auf wachsenden Unmut der Bürger, die erst im Laufe der nächsten Zeit das ganze Ausmass der wirtschaftlichen Folgen des Shutdowns realisieren würden. «Bald wird nämlich jeder in Österreich jemanden kennen, der mit seinem Betrieb in Insolvenz oder Konkurs gegangen ist.»

Strache hatte vor sechs Monaten seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben. Es schien das Ende seiner politischen Laufbahn. Strache war im Mai 2019 über das heimlich gefilmte Ibiza-Video gestürzt, das ihn im Gespräch mit einer angeblichen Oligarchen-Nichte anfällig für Korruption erscheinen liess. In diesem Zusammenhang laufen weiterhin Ermittlungsverfahren der Justiz. Die damalige ÖVP-FPÖ-Koalition zerbrach.

Der Bürgermeister von Wien ist nicht nur Stadt-, sondern auch Landeschef, da Wien zugleich eines der neun Bundesländer Österreichs ist. Aktuell wird die Stadt von SPÖ und Grünen regiert. (sda/dpa)

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Beidlpracker und Co. – Schimpfwörter zu Österreichs Krise.
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Beidlpracker und Co. – Schimpfwörter zu Österreichs Krise.
Das Regierungsbündnis von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP, links) und Heinz-Christian Strache von der FPÖ ist gescheitert. Auslöser ist ein in Ibiza heimlich aufgenommenes Skandalvideo von Strache. Beste Gelegenheit, ein paar österreichische Schimpfwörter zu lernen!
quelle: epa/epa / christian bruna
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Video: srf
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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why_so_serious
30.04.2020 13:14registriert April 2015
Warum dieser Mann einschliesslich einiger seiner ehemaligen Parteikollegen der rechten Partei FPÖ nicht längst im Hefn sitzt, weiss wohl auch niemand
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s'Paddiesli
30.04.2020 14:05registriert Mai 2017
Was für eine Unverfrorenheit! Erinnert mich gleich an Berlusconi.
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dä Füüfer, s Weggli und s Usegeld
30.04.2020 14:30registriert September 2017
«Bald wird nämlich jeder in Österreich jemanden kennen, der mit seinem Betrieb in Insolvenz oder Konkurs gegangen ist.»

Da könnte er leider für einmal recht behalten. Doch wieso sollte man in genau so einer Situation einen Hetzer ohne Lösungen an die Macht lassen?

Krass veranschaulicht an der AFD. Ein gemotze ohne Ende. Konstruktives mitarbeiten gleich null.
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