Während US-Präsident Donald Trumps Staatsbesuch in Indien hat es in der Hauptstadt Neu Delhi gewaltsame Proteste mit mehreren Toten gegeben. Hintergrund der Zusammenstösse ist ein von dem indischen Premier Narendra Modi durchgedrücktes Einbürgerungsgesetz, das nach Ansicht von Kritikern gezielt Muslime diskriminiert.
Bei den Protesten starben seit Montag mindestens zehn Menschen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Ausserdem seien Fahrzeuge und Geschäfte in Brand gesetzt und mehr als hundert Menschen von Steinen verletzt worden, die von Befürwortern und Gegnern des Gesetzes geworfen worden seien.
Donald Trump wollte nach Angaben aus US-Regierungskreisen bei seinem zweitägigen Besuch hinter verschlossenen Türen auch mit Nachdruck für Toleranz und die Erhaltung der Religionsfreiheit in Indien werben. Seit Wochen gibt es in Indien wegen des umstrittenen Gesetzes Proteste gegen Modis hindunationalistische Regierung. Dabei kamen mehr als 25 Menschen ums Leben.
Muslime sind Indiens grösste religiöse Minderheit, sie machen rund 14 Prozent der indischen Bevölkerung aus, rund 80 Prozent sind Hindus. Das Gesetz erleichtert vielen illegal eingereisten Migranten aus drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern die Einbürgerung - sofern sie keine Muslime sind. (sda/dpa)