Die tschechische Regierung hat einem Gerichtsurteil zufolge vor acht Jahren die eigene Gleichstellungsbeauftragte diskriminiert. Ein Gericht habe nun rechtskräftig entschieden, berichtete die Zeitung «Hospodarske noviny» am Donnerstag.
Paradoxní je, že obětí diskriminace byla Pavla Špondrová, šéfka vládního odboru, který měl naopak s diskriminací bojovat. Případ se stal před osmi (!!!) lety, definitivní verdikt ale padl až LETOS (!) počátkem roku. https://t.co/TSiqqIEYgM
— Jiří Štefek (@JiriStefek) September 19, 2019
Die Leiterin der Sektion für Gleichberechtigung von Mann und Frau im Regierungsamt, Pavla Spondrova, sei im August 2011 zu Unrecht entlassen worden - zwei Tage, bevor die damals Schwangere den Mutterschaftsurlaub angetreten hätte.
Die Betroffene zeigte sich verärgert über die Länge des Prozesses, der durch mehrere Instanzen geführt wurde. «Ich weiss nicht, ob ich bis zum Ende durchgehalten hätte, wenn ich kein professionelles Interesse an dem Thema gehabt hätte», sagte sie der Zeitung. Finanziell habe es sich nicht gelohnt. Ob sie in ihren alten Job zurückkehre, habe sie noch nicht entschieden.
Zum fraglichen Zeitpunkt 2011 regierte in Tschechien eine Koalition konservativer Parteien unter dem damaligen Ministerpräsidenten Petr Necas. Derzeit ist eine Minderheitsregierung aus populistischer ANO unter Andrej Babis und sozialdemokratischer CSSD an der Macht. (aeg/sda/dpa)