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Frankreich

Trump droht mit Gegenmassnahmen auf Digitalsteuer von Macron

French President Emmanuel Macron, left, whispers to President Donald Trump, right, before the start of the G-20 summit event on the Digital Economy in Osaka, Japan, Friday, June 28, 2019. (AP Photo/Su ...
Präsidiales Geflüster: Emmanuel Macron und Donald Trump in Juni am G20-Gipfel in Osaka. Bild: AP

Macron führt Digitalsteuer für Facebook und Co. ein – Trump findet das eine «Dummheit»

26.07.2019, 21:0526.07.2019, 22:24
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US-Präsident Donald Trump hat Frankreich wegen der jüngst beschlossenen Steuer für globale Internet-Unternehmen mit «bedeutenden Vergeltungsmassnahmen» gedroht. Trump bezeichnete die Digitalsteuer am Freitag auf Twitter als eine vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron betriebene «Dummheit».

Wenn jemand die grossen amerikanischen Internet-Unternehmen besteuere, dann sollten es die USA sein, erklärte er weiter. Nach Trumps Tweet veröffentlichte das Weisse Haus noch eine Stellungnahme zu dem Thema: «Die Vereinigten Staaten sind wegen Frankreichs Entscheidung, eine Digitalsteuer auf Kosten von US-Firmen und Arbeitnehmern einzuführen, extrem enttäuscht.»

Mangels einer europäischen oder globalen Lösung hatte Paris zuletzt im Alleingang eine Digitalsteuer eingeführt. Die Steuer zielt auf grosse und international tätige Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple ab. Firmen, die in Frankreich mehr als 25 Millionen Euro Umsatz erzielen, sollen unter anderem drei Prozent Steuern auf lokale Online-Werbeerlöse zahlen. Viele der betroffenen Unternehmen haben ihren Firmensitz in den USA.

Die US-Regierung hatte bereits nach der Verabschiedung des Steuergesetzes im französischen Senat am 11. Juli eine Prüfung der Auswirkungen auf den US-Handel angekündigt. Je nach Ergebnis könnte die Untersuchung zu Zöllen oder anderen Handelsrestriktionen für bestimmte französische Produkte führen. Das Thema Digitalsteuer wird wohl auch beim G7-Gipfel führender Wirtschaftsnationen Ende August im französischen Biarritz eine Rolle spielen.

Trump konnte sich auf Twitter auch einen Seitenhieb auf Frankreich nicht verkneifen: «Ich habe immer gesagt, dass amerikanischer Wein besser ist als französischer», schrieb er. (sda/dpa)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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phreko
26.07.2019 21:38registriert Februar 2014
Absolut richtig im Zeitalter der Digitalisierung und des Internets! 3% sind noch mild...
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Gipfeligeist
26.07.2019 21:46registriert Januar 2016
Eine Steuer für Firmen, die sich an unseren Daten bereichern ist nur gerecht! Aber nein, wir haben ja schon bei Nestlé, Google, FIFA und dem IOC keine Eier um ordentliche Steuern zu verlangen...
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Pana
26.07.2019 21:38registriert Juni 2015
Ein Trump Tweet (unter 280 Zeichen):

- Politische Aussage ☑️
- Anderen Präsidenten beleidigen ☑️
- Anderes Land anf!#$& ☑️
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