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Macron will auf Rente verzichten und ruft zu Streikpause auf

Macron will auf seine Rente verzichten und ruft zu Streikpause in Frankreich auf

22.12.2019, 10:0522.12.2019, 14:01
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Will dereinst auf die Rente für Ex-Staatschefs in der Höhe von monatlich 6220 Euro verzichten: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. (Archivbild)
Macron macht auch bei sich selber Abstriche.Bild: AP

Kurz vor Weihnachten hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu einer Streikpause aufgerufen. Es gebe Französinnen und Franzosen, die sich an den Feiertagen wiedersehen wollten, dies müsse anerkannt werden.

Dies sagte Macron am späten Samstagabend in der westafrikanischen Stadt Abidjan. Wegen der Streiks gegen die geplante Rentenreform ist der Bahnverkehr im ganzen Land erheblich gestört. Die von Macron und der Mitte-Regierung gewünschte Streikpause zu Weihnachten zeichnet sich allerdings bisher nicht ab. Mehrere Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen, den Arbeitskampf fortzusetzen.

Präsident Macron zeigt angesichts der anhaltenden Proteste Kompromissbereit für eine Nachbesserung bei der Rentenreform.
Bild: EPA

In dem sozialen Konflikt sind die Fronten verhärtet. Gespräche der Regierung mit den Gewerkschaften waren auf Januar vertagt worden. Betroffen von dem Arbeitskampf ist auch die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP. Auch am Sonntag mussten sich Bahnreisende wieder auf erhebliche Störungen einstellen.

Macron will auf Rente verzichten

Derweil wurde bekannt, dass Macron nach dem Ende seiner Amtszeit keine Pension für Ex-Staatschefs beziehen will. Der 42-Jährige werde auf die monatlichen 6220 Euro verzichteten, erklärte der Elysée-Palast am Samstag inmitten der Proteste gegen die Rentenreform. Der Präsident werde auch auf einen Sitz im Verfassungsrat verzichten, der ehemaligen Staatschefs bei einer Vergütung von monatlich 13'500 Euro auf Lebenszeit zusteht.

Die Rentenreform ist das zentrale Reformversprechen Macrons. Er will das komplizierte System mit 42 verschiedenen Regelungen in Frankreich vereinheitlichen und das Milliarden-Defizit der Rentenkassen abbauen. Gegen das Vorhaben regt sich massiver Widerstand. Der seit zweieinhalb Wochen andauernde Streik von Bahn-Mitarbeitern führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in Frankreich. (sda/dpa/afp)

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quelle: epa/epa / jim lo scalzo
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Video: srf
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sowhat
22.12.2019 12:18registriert Dezember 2014
Das verkorste Rentensystem mit den vielen unterschiedlichen Vereinbarungen muss wirklich vereinfacht werden. Mir ist underständlich, wie die Franzosen ihre verwöhnten Bähnler überhaupt noch ertragen. Eine Gegendemo wäre angebracht.
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Pafeld
22.12.2019 11:52registriert August 2014
Die Franzosen mögen weltweit Experten im Streiken sein und diesen gesellschaftlich mittragen, solange er einem die Arbeitszeit versaut. Das Weihnachtsgeschäft hat aber jetzt schon erheblich gelitten. Im Moment streiken noch primär RATP und SNCF. Die Akzeptanz gegenüber dem Streik sinkt mit jedem Tag, an dem die Franzosen mit versauten Festtagen rechnen müssen, weil RATP und SNCF nicht auf Sonderexklusivitäten wie Pensionierung mit 52 und 1000 Euro mehr Rente im Monat verzichten wollen. Ja, die Reform ist notwendig. 42 unterschiedliche Rentensysteme sind schlicht nicht mehr tragbar.
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Lester
22.12.2019 11:12registriert März 2014
Durchhalten, Monsieur Macron!
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