International
EU

Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten

Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten

30.12.2019, 22:44
Mehr «International»
Braucht den Grünen-Chef Kogler (rechts), um regieren zu können (Möchte-gern-wieder-Kanzler Kurz - in einer Aufnahme vom 9. Oktober vor Beginn eines Sondierungsgesprächs zwischen ÖVP und Grünen).
Braucht den Grünen-Chef Kogler (rechts), um regieren zu können (Möchte-gern-wieder-Kanzler Kurz - in einer Aufnahme vom 9. Oktober vor Beginn eines Sondierungsgesprächs zwischen ÖVP und Grünen).Bild: APA/APA

In Österreich zeichnet sich ein Ende der Koalitionsverhandlungen mit einem Erfolg für die Grünen ab. Die Ökopartei soll in der Regierung mit der konservativen ÖVP vier Ministerien erhalten.

Das sagte ein Grünen-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Die Grünen-Politikerin Leonore Gewessler wird nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA ein Superministerium für Klimaschutz leiten. Zudem falle den Grünen ein Staatssekretärsposten im Finanzministerium zu.

Demnach bekäme die ÖVP neun Ressorts, darunter das neu geschaffene Integrationsministerium. Dieses soll von Susanne Raab geleitet werden, wie Ex-Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb.

Raab gilt als Kurz-Vertraute und war zuletzt Leiterin der Integrationsabteilung im Aussenministerium. Sie war unter anderem für die Ausarbeitung des umstrittenen Burkaverbots verantwortlich, das 2017 eingeführt wurde.

Superministerium für Klimaschutz

In dem neuen Superministerium für Klimaschutz sollen die Bereiche Umwelt, Verkehr, Infrastruktur, Energie und Technologie gebündelt werden. Ausserdem sollen die Grünen das Justiz-, das Sozial- und das Frauenressort bekommen.

ÖVP und Grüne wollen ihre Koalitionsverhandlungen bis Mitte der Woche abschliessen und am Donnerstag Teile ihres Programms vorstellen. Der konservative Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler hatten am Sonntag mitgeteilt, dass «einzelne wichtige Fragen» noch offen, jedoch bereits viele «scheinbar unüberbrückbare Hürden» überwunden worden seien.

Falls die Gespräche über eine Regierungsbildung rechtzeitig zu einem erfolgreichen Ende kommen sollten, werde seine Partei auf einem Parteitag am kommenden Samstag über eine mögliche Regierungsbeteiligung entscheiden, erklärte Kogler.

Es wäre das erste Mal, dass in Österreich eine grüne Partei Teil einer Regierungskoalition ist. Beobachter erwarten, dass die Partei in diesem Fall auf eine strengere Klimapolitik und höhere Ökosteuern dringen wird.

Die Grünen (13.9 Prozent) und die konservative ÖVP (37.5 Prozent) waren als die grossen Gewinner aus der Parlamentswahl Ende September hervorgegangen. Die rechtsnationalistische FPÖ, die zuvor mit Kurz' ÖVP eine Koalition gebildet hatte, wurde unter anderem wegen der sogenannten Ibiza-Affäre um ihren Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache abgestraft. Auch die sozialdemokratische SPÖ hatte herbe Verluste hinnehmen müssen. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Italienische Kartellbehörde verhängt Millionenstrafe gegen Amazon

Italiens Kartellbehörde hat gegen den US-Handelsriesen Amazon wegen unlauterer Geschäftspraktiken eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro verhängt. Die Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato begründete dies am Mittwoch in Rom damit, dass auf der italienischen Website des Online-Konzerns bei vielen Produkten bei der Kauf-Option anstelle «einmalig» automatisch «regelmässig» eingestellt sei. Dadurch werde die Wahlmöglichkeit der Verbraucher erheblich eingeschränkt.

Zur Story