International
EU

Orban will jede Art von Migration für zwei Jahre verbieten

Orban will jede Art von Migration für zwei Jahre verbieten

11.06.2021, 12:0211.06.2021, 13:46
Mehr «International»
epa09233275 Prime Minister of Hungary, Viktor Orban speaks to the media after his meeting with British Prime Minister Boris Johnson, at n10 Downing Street in London, Britain, 28 May 2021. EPA/VICKIE F ...
Orban nimmt harsche Worte in den Mund.Bild: keystone

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban will jede Art von Migration für zwei Jahre verbieten. «Migranten-Armeen trommeln an alle Türen Europas», sagte der rechtsnationale Politiker am Freitag im staatlichen Rundfunk.

Die Migration sei aber in Zeiten der Corona-Pandemie besonders gefährlich, weswegen er vorschlage, «dass man zwei Jahre lang keinerlei Migration erlaubt», fügte er hinzu.

Migration sei an sich schlecht, und die Menschen sollten dort glücklich werden, wo sie «infolge der Bestimmung Gottes» geboren sind. Orban ging nicht näher darauf ein, wie ein zweijähriges «Migrationsverbot» gesetzlich zu regeln sei.

Im Dezember letzten Jahres erklärte der Europäische Gerichtshof (EuGH) Teile der ungarischen Asylgesetzgebung für rechtswidrig. Diese gewähre schutzsuchenden Menschen praktisch keinen Zugang zum Asylverfahren, was gegen EU-Recht verstosse. Im Herbst 2015 liess Orban einen stacheldrahtbewehrten Zaun an den Grenzen zu Serbien und Kroatien errichten, um Flüchtlinge und Migranten abzuwehren.

Im EU-Land Ungarn lebten nach Angaben des Statistischen Zentralamts (KSH) zu Beginn dieses Jahres rund 194'000 Ausländer mit legalem Aufenthaltstitel. Unter ihnen waren mehr als 57'000 EU-Bürger, rund 32'000 Ukrainer, 18'000 Chinesen und 35'000 weitere Asiaten.

Streng genommen würde das von Orban angestrebte «Migrationsverbot» darauf hinauslaufen, dass jeder Zuzug ausländischer Fachkräfte, Unternehmer und Familienangehöriger unterbunden würde. Nicht gelten würde es wahrscheinlich für EU-Bürger, weil innerhalb der EU Freizügigkeit der Niederlassung gewährleistet ist. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
81 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Magnum
11.06.2021 12:19registriert Februar 2015
Aber für die chinesischen Bauarbeiter, welche den Umbau des Budapester Campus zu einem KP-Bildungsinstitut bewerkstelligen sollen, wird dieser Puszta-Putin sicher eine Ausnahme machen.

Orban will nicht nur Migration, sondern auch Homosexualität verbieten. Frei nach dem Motto: Ich mache mir meine Welt, wie sie mir gefällt. Pech für die, welche da nicht reinpassen. Orban ist eine Gefahr für die demokratische Wertegemeinschaft. Die EU sollte zumindest schauen, dass diese Popanz nicht noch mit Geldern gestützt wird.
16619
Melden
Zum Kommentar
avatar
K1aerer
11.06.2021 18:59registriert Mai 2019
Nimmt mich nur Wunder, ob er da auch die vielen Ungaren, die gerne das Land verlassen möchten, auch aufhält. 🤔 Der Ostblock produziert mehr Auswanderer, da sollten sie sich wirklich zurücknehmen, bevor sie auf Einwanderer einhacken.
363
Melden
Zum Kommentar
avatar
Säuberdänke
11.06.2021 17:21registriert Mai 2020
Orban und die Seinen rauben seit über 10 Jahren Ungarn systematisch aus.
Damit das Volk dies nicht sieht, lässt er immer wieder woanders Rauchbomben hochgehen.
Ein weiterer Teufel, der im Gewand Gottes umhergeht.
367
Melden
Zum Kommentar
81
Nicht nur am Gotthard – wo es an Ostern im In- und Ausland sonst noch staut
Viele nutzen das verlängerte Osterwochenende für eine Reise ins Ausland. Ob Städtetrips oder an idyllische Orte – die Reiseziele sind vielseitig und die Vorfreude riesig. Aber Obacht! Damit du deine wertvolle Zeit nicht mit Warten verbringst, solltest du dich vorab über den Osterstau informieren.

Du fährst auf der Autobahn, hast (noch) gute Laune, hörst deine Lieblingsmusik und bist in Gedanken schon an deinem Reiseziel. Alles läuft prima, bis du plötzlich eine lange Schlange an Autos vor dir stehen hast. «Mist, Stau! Kann ja nicht so lange dauern», denkst du dir. Es vergehen 5 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten und je länger du stehst, desto ungeduldiger wirst du. Hättest du dich doch besser früher über die Verkehrslage informiert!

Zur Story