Wie Nicolas Escobar auf seinem YouTube-Kanal gestern bekannt gab, entdeckte er einen bisher unbekannten Unterschlupf seines Onkels, des berüchtigten Drogenkartellbosses Pablo Emilio Escobar Gaviria. Neben einer Schreibmaschine, Munition, Funkgeräten, einer Kamera, Walkmans und einem goldenen Kugelschreiber hat der Neffe nach eigenen Angaben auch einen muffigen Plastiksack voller Geld gefunden: 18 Millionen Dollar.
Das neu entdeckte Versteck soll sich in einem Haus in Las Palmas de Medellin befinden. Neben dem Geld habe sich auch ein Goldklumpen befunden. Dieser könnte sich als wertvoller als das Geld erweisen, denn dieses «rieche hundertmal schlimmer als ein verwesender Körper», so Nicolas Escobar. Laut HLN ist es komplett verrottet und nicht mehr zu gebrauchen.
«Ich erinnerte mich, ... wie ich einen Mann sah, der immer wieder in dieses Haus ging», erklärte Nicolas Escobar seinen Fund, den er aufzeichnete und dem TV-Sender red+ zuspielte, bevor er die Aufnahmen auf seinen YouTube-Kanal «Soy Escobar, La Historia Continua» stellte. Die Filme in den Kameras, die unter Umständen neue Einsichten ins Leben des Drogenbarons hätten liefern können, haben die Jahre im eingemauerten Loch ebenso wenig wie das Geld überlebt. Sie wurden laut dem Neffen komplett zerstört.
Die Authentizität des Fundes wurde bisher nicht weiter bestätigt. Nicolas Escobar ist die einzige direkte Quelle. Die Story wurde von einigen kolumbianischen Medien, unter anderem auch von der ältesten und traditionsreichsten Tageszeitung «El Espectador», aufgegriffen. Auch das belgische Boulevardblatt HLM übernahm sie.
Pablo Escobar gilt als der mächtigste Kartellboss, der je gelebt hatte. Er ist verantwortlich für einen Bombenanschlag auf einen Linienflug vom Flughafen El Dorado in Bogota nach Cali. Sämtliche 107 Insassen überlebten das Attentat nicht. Escobars Ziel waren eine Handvoll Informanten, die gegen das von ihm geführte Medellin-Kartell aussagen wollten. Neben den Flugzeuginsassen starben weitere drei Personen am Boden. Sie wurden von den Trümmern erschlagen.
Als 1989 das Medellin-Kartell seine Blütezeit erreicht hatte, galt Escobar mit 2,7 Milliarden Dollar Privatvermögen als siebtreichster Mann der Welt. Er kontrollierte 80 Prozent des internationalen Kokainhandels. Escobar wurde am 2. Dezember 1993 von einer internationalen Elite-Einheit nach einer Razzia auf der Flucht erschossen. An seiner Beerdigung nahmen 20'000 Menschen Teil.
Nicolas Escobar hat seinen Teil Gangsterleben ebenfalls abgekriegt. Im Mai 1993 wurde er entführt und sieben Tage lang gefoltert, um den Aufenthaltsort von Pablo Escobar zu erfahren. Zwei seiner Bodyguards wurden mit einer Motorsäge traktiert. Trotzdem sei er richtig stolz, der Neffe von Pablo Escobar zu sein.
(tog)
Am überlässt er das verrottete Geld einer schweizer Bankd. Denn schweizer Banken sind die weltbesten Geldwäscher. Nachher duften seine Millionen nach Jasmin und Rosen, und sehen aus wie frisch gedruckt.