Was tat Donald Trump am Tag nach seiner Vereidigung, also seinem ersten vollen Tag als Präsident? Laut US-Komiker Stephen Colbert googelte er «stuff presidents do». Das stimmt wahrscheinlich nicht. Korrekt ist vielmehr, dass er die Amerikaner zum Googeln bringt. Das lässt sich anhand der Zugriffsstatistiken auf Wikipedia genau nachzeichnen. Wenn er über seine Mauer spricht, dann schauen die Leute Mexiko nach. So weit, so vorhersehbar.
Daneben gibt es aber Artikel auf der Online-Enzyklopädie, die einem vielleicht nicht als erstes in denn Sinn kämen. Seit dem Tag seines Wahlsiegs schnellen die Zugriffe dort immer wieder sprunghaft in die Höhe:
Für einige seiner Kritiker kann er das Amt offenbar gar nicht schnell genug wieder abgeben. Zugriffe auf den Wikipedia-Artikel über das Impeachment, das Amtsenthebungsverfahren, explodierten bereits in der Wahlnacht vom 8. auf den 9. November. Eine weitere Spitze kam Ende Januar, als Trump die erste Version seines Einreisestopps erliess.
Auch eine Art, Trump loszuwerden: die Abspaltung. In Kalifornien gibt es tatsächlich eine Bewegung, die sich von der Union lossagen will. Kalifornien kennt wie die Schweiz Referenden und Initiativen, es wäre also denkbar, dass eine Abstimmung zustande käme.
Der sogenannte Filibuster ist das letzte Mittel der Demokraten, Gesetzesvorhaben des Präsidenten zu blockieren. Sie sind zwar sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat in der Minderheit, doch in der kleinen Kammer verfügen sie noch über eine Sperr-Minorität. Diese könnte schon sehr bald zum Einsatz kommen, wenn die Anhörungen Neil Gorsuchs beginnen, Trumps Kandidat für den vakanten Sitz im Obersten Gerichtshof.
In der Regel wird die Partei des Amtsinhabers in den sogenannten Midterm Elections nach zwei Jahren, abgestraft. Oft übernimmt dann die bislang oppositionelle Partei die Kontrolle in einer oder sogar beiden Kammern des Parlaments. Hier könnten sich Trump-Gegner informieren, wann sie ihn frühestens wieder an der Urne ausbremsen können.
Ja, nach maximal acht Jahren ist Schluss. Scheint, als müssen sich dessen einige immer wieder vergewissern.
Auch das Interesse an Trumps Vorgänger korreliert offenbar mit gewissen Stationen seiner Präsidentschaft.