US-Präsident Donald Trump hat das noch nicht zum Einsatz gegen das Coronavirus zugelassene Malaria-Medikament Cloroquin als mögliches «Geschenk Gottes» im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet.
«Hydroxychloroquin und Z-Pak, ich denke, diese Kombination sieht wahrscheinlich sehr, sehr gut aus», sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz unter Verweis auf erste Tests mit den Pharmazeutika. Infektiologen warnten die Bevölkerung unterdessen vor jeder nicht ärztlich verordneten Einnahme von Medikamenten.
Trump sprach von einer «echten Chance auf eine enorme Wirkung» des noch nicht zur Behandlung des Virus zugelassenen Medikaments. «Es wäre ein Geschenk Gottes, wenn es (gegen das Coronavirus) helfen würde», sagte der Präsident. Er nannte das Beispiel eines Patienten, der nach Einnahme von Chloroquin gesund geworden sei.
"This would be a gift from God if it works" -- with Fauci looking squeamish behind him, Trump again touts unproven coronavirus treatments pic.twitter.com/VMI5051cZ5
— Aaron Rupar (@atrupar) March 21, 2020
Bereits vergangene Woche hatte Trump erklärt, seine Regierung wolle grosse Mengen an Hydroxychoroquin und Chloroquin beschaffen, um Forschungen für ein Medikament zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 zu ermöglichen. Bei ersten Versuchen mit den beiden Stoffen in Frankreich und China hatte sich gezeigt, dass Corona-Patienten auf die Medikamente reagierten.
Einem Bericht des Senders NBC zufolge lösten Trumps Äusserungen zu Chloroquin bei manchen US-Bürgern jedoch falsche Hoffnungen aus. Eine Frau aus Arizona landete demnach nach der Einnahme von Chloroquin im Spital, ihr Mann starb an einer Vergiftung durch das Präparat.
Der Gesundheitsdienst Banner Health berichtete auf seiner Website vom Fall eines weiteren Mannes, der nach der Einnahme von Chloroquin-Phosphat, das üblicherweise zur Reinigung von Aquarien genutzt wird, gestorben sei. Seine Frau schwebt demnach in Lebensgefahr.
Banner Health warnte Patienten davor, sich bei Symptomen von Covid-19 selbst zu behandeln oder eigenmächtig Präparate zum Schutz vor einer Infektion einzunehmen.
Wissenschaftler hatten in den vergangenen Wochen scharfe Kritik an Trumps Medikamenten-Empfehlungen geübt. Einige befürchten Engpässe bei Medikamenten gegen Hauttuberkulose und Rheuma, die auf Chloroquin und Hydroxychloroquin basieren. Der renommierte US-Infektiologe Anthony Fauci betonte zudem, erst müssten grossangelegte klinische Studien stattfinden, bevor die Wirksamkeit eines Medikaments gewährleistet sei.
Fauci, der im Krisenstab mitarbeitet und Trump berät, steht derzeit immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Am Sonntag beschrieb er in einem Interview mit dem Magazin «Science» die Herausforderungen, wenn man mit Trump zusammenarbeitet.
Auf die Frage, wie er auf Unwahrheiten des Präsidenten während der Pressekonferenzen reagiert, sagte Fauci: «Ich kann nicht vor das Mikrofon springen und ihn zum Schweigen bringen.» Und weiter: «OK, er hat es gesagt. Versuchen wir, es beim nächsten Mal zu korrigieren.»
(jaw/sda/afp)
Variante B: Seine Wähler sterben weg.