International
Donald Trump

US-Wahl: Trump will vor dem Weissen Haus zu seinen Anhängern sprechen

President Donald Trump removes his mask as he stands on the balcony outside of the Blue Room as returns to the White House Monday, Oct. 5, 2020, in Washington, after leaving Walter Reed National Milit ...
Nach wie vor ist unklar, ob der Präsident noch ansteckend ist.Bild: keystone

Frei vom Virus oder «am unteren Ende der Skala» – Trump tritt heute vor seine Anhänger

10.10.2020, 09:1510.10.2020, 09:35
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump versammelt am Samstag Anhänger vor dem Weissen Haus für seinen ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Covid-19-Erkrankung. Trump werde auf der Südwiese seiner Residenz sprechen, teilte das Weisse Haus am Freitagabend (Ortszeit) mit. Nach Angaben von US-Medien wurden rund 2000 Personen dazu eingeladen. Trump wolle sich vom Balkon des Weissen Hauses an sie wenden. Das für nächste Woche geplante zweite TV-Duell mit seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden wurde offiziell abgesagt, weil Trump keine Online-Debatte wollte, sondern ein reales Treffen.

Nach wie vor ist unklar, ob der Präsident nicht mehr ansteckend ist. Trump sagte in einem am Freitagabend ausgestrahlten TV-Interview, er sei getestet worden, habe die Werte aber noch nicht bekommen. Er sei aber frei vom Virus oder «am unteren Ende der Skala», behauptete Trump. Er bekomme auch keine Medikamente mehr, «vermutlich seit acht Stunden oder so ähnlich», sagte Trump in dem im Laufe des Freitags aufgezeichneten Interview. Es war das erste Mal seit der Erkrankung, dass der Präsident längere Zeit im TV zu sehen war.

Trumps Leibarzt Sean Conley hatte am Donnerstag mitgeteilt, der Präsident werde ab Samstag wieder öffentliche Termine absolvieren dürfen. Er war nach offiziellen Angaben am Donnerstag vergangener Woche positiv getestet worden.

«Superspreader-Event» im Weissen Haus

Nach Medienberichten werden die Teilnehmer des Events am Weissen Haus strikt Masken tragen müssen. In den vergangenen Wochen fielen Trumps zahlreiche Wahlkampfauftritte dadurch auf, dass viele der Zuschauer weder Mundschutz trugen, noch Abstand hielten.

Ähnlich lief es auch ab bei einer Veranstaltung im Garten des Weissen Hauses am 26. September, bei der die Juristin Amy Coney Barrett als Trumps Kandidatin für das Oberste Gericht vorgestellt wurde. Danach wurden diverse Teilnehmer positiv getestet. Auch Trump und Präsidentengattin Melania könnten sich dort angesteckt haben. Der frühere Gouverneur des Bundesstaates New Jersey, Chris Christie, ist immer noch im Krankenhaus. Der renommierte US-Epidemiologe Anthony Fauci sprach von einem «Superspreader-Event» im Weissen Haus.

Trump wurde unter anderem mit einem experimentellen Antikörper-Mittel behandelt. Er bezeichnet es inzwischen als «Heilmittel». Trump sagte in dem TV-Interview, dass bei ihm zeitweise eine Stauung in der Lunge festgestellt worden sei – sein Leibarzt Conley hatte zuvor auf Fragen dazu nur von «erwarteten Befunden» gesprochen.

Debatte am 22. Oktober soll stattfinden

Trump hatte zuvor für Samstagabend einen Wahlkampfauftritt in Florida in Aussicht gestellt – zugleich aber eingeräumt, es sei noch unklar, ob das so kurzfristig organisiert werden könne. Jetzt wurde die Reise nach Florida für den Montag angekündigt. Florida zählt zu den wichtigen Bundesstaaten für die Präsidentenwahl am 3. November. Trump liegt dort in Umfragen hinter Herausforderer Joe Biden zurück – genauso wie auch in landesweiten Erhebungen.

Die für kommende Woche geplante zweite TV-Debatte von Trump und Biden wurde offiziell abgesagt. Die Kontrahenten sollen aber wie geplant am 22. Oktober aufeinandertreffen, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Beide Seiten hätten für diesen Termin zugesagt.

Die Planungen für die Debatte am 15. Oktober gerieten durcheinander, als Trump an Covid-19 erkrankte. Die Kommission gab am Donnerstag bekannt, dass sie die Debatte online abhalten wolle, statt die Kandidaten in einem Raum zusammenzubringen. Trump sagte daraufhin seine Teilnahme ab. Biden setzte daraufhin für den Tag eine Fragestunde mit Wählern an, die im Fernsehen übertragen werden soll. Trumps Wahlkampfberater Jason Miller sagte am Freitag, Trump werde sich an dem Tag auch Fragen der Wähler stellen – und zwar gleich auf mehreren TV-Sendern. Die Kommission, die die Debatten veranstaltet, verwies nun darauf, dass die Kandidaten andere Pläne hätten. (viw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Donald Trump: Hier winkt der Corona-Patient
1 / 7
Donald Trump: Hier winkt der Corona-Patient
Donald Trump bei seinem Drive-by am Sonntag, 4. Oktober 2020 vor dem Militärspital Walter Reed.
quelle: keystone / anthony peltier
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trumps Gesundheitszustand: So tönt er am Telefon mit Fox News
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
10.10.2020 11:19registriert Juni 2016
Aber vom Virus in seinem Kopf, den er munter verbreitet, spricht er nicht?
676
Melden
Zum Kommentar
avatar
sowhat
10.10.2020 14:49registriert Dezember 2014
Cool, wenn er von der Terasse runterhustet, kann er das Virus wunderbar versprühen 😂
251
Melden
Zum Kommentar
23
Eingefrorene russische Vermögen könnten schon bald die Ukraine finanzieren
Die Regierungen der USA und Grossbritanniens drängen darauf, die Zinserträge eingefrorener russischer Gelder an die Ukraine zu überweisen. Die Gelder würden für Munitionskauf und den Wiederaufbau der Ukraine verwendet.

Die Ukraine braucht dringend Munition und Geld. Der Munitionsmangel ist zu einem Grossteil auf beschränkte Produktionsmöglichkeiten zurückzuführen. Dass Geld fehlt, ist jedoch auf fehlenden politischen Willen zurückzuführen, wie der Economist schreibt.

Zur Story