Seit Ende Oktober fehlte vom bekanntesten Unternehmer Chinas jede Spur. Jetzt ist Jack Ma erstmals wieder aufgetaucht. Der Alibaba-Chef zeigte sich in einer Videokonferenz bei einer Einschaltung.
In dem 50-sekündigen Video sprach Ma, gekleidet in einen marineblauen Pullover, direkt in die Kamera aus einem Raum mit grauen Marmorwänden und einem gestreiften Teppich. Es war weder aus dem Video noch aus dem Bericht eines staatlich kontrollierten Nachrichtenportals ersichtlich, von wo aus er sprach.
BREAKING: Alibaba founder Jack Ma, who had not been seen in public in nearly 3 months, appears on video, saying: "We’ll meet again after the epidemic is over" pic.twitter.com/aFQyDWB7wQ
— BNO News (@BNONews) January 20, 2021
Ma sprach zu Lehrern, die den «Jack Ma Rural Teachers Award» erhielten, der in früheren Jahren jeweils an einer Zeremonie in der chinesischen Küstenstadt Sanya überreicht wurde.
«Wir können uns wegen der Epidemie nicht in Sanya treffen», sagte er in der Rede, in der er nicht auf seinen Aufenthaltsort einging. «Wenn die Epidemie vorbei ist, müssen wir Zeit finden, die Reise nach Sanya nachzuholen, und dann werden wir uns wieder treffen!»
Ma kündigte in dem Video an, sich noch mehr als bislang für karitative Zwecke einsetzen zu wollen. «Ich habe in diesen Tagen gemeinsam mit meinen Kollegen gelernt und nachgedacht. Wir sind nun noch entschlossener, uns Bildung und Wohltätigkeit zu widmen», wurde Ma in seiner Ansprache anlässlich der jährlichen Veranstaltung seiner Stiftung zitiert.
Der Gründer des chinesischen Online-Giganten Alibaba war seit Ende Oktober nicht mehr öffentlich aufgetreten, seit er in einer Rede die chinesischen Regulatoren scharf kritisiert hatte. Im Anschluss hatte es Spekulationen über das Verschwinden von Ma gegeben.
Anfang November stoppten die Behörden den geplanten Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group mit Verweis auf neue Regeln. Es hätte der grösste Börsengang aller Zeiten werden sollen. Auch an anderer Front geriet Alibaba ins Kreuzfeuer, das nun auch noch wegen unterstellter Monopolvergehen von der chinesischen Kartellbehörde untersucht wird. Es wurde befürchtet, dass Peking ein Exempel statuiert. (meg)
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