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Deutsche Bahn hat Ärger mit Bombardiers Pannenzügen und zieht Konsequenzen

Auch die Deutsche Bahn hat Ärger mit Bombardiers Pannenzügen – und zieht Konsequenzen

27.01.2020, 21:41
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epa07567662 German Minister of Transport Andreas Scheuer (C) and Michael Fohrer (L), CEO of German Bombardier tour the inside of a double-decker train at the Bombardier Transportation plant in Bautzen ...
Transportminister Andreas Scheuer besichtigt ein Bombardier-Werk in Bautzen, Deutschland (13. Mai 2019).Bild: EPA/EPA

Die Deutsche Bahn will ihre Flotte verjüngen – und hat deswegen neue Züge vom Hersteller Bombardier bestellt. Diese bereiten jetzt aber mehr Probleme als sie lösen: Beim Wechsel der Fahrtrichtung beispielsweise «bricht das Betriebssystem des Zugs regelmässig zusammen.»

Gemäss der «Süddeutschen Zeitung» verweigert der deutsche Staatsbetrieb nun wegen technischer Mängel die Abnahme von 25 brandneuen Intercity-Zügen. Die Zeitung schreibt von einem herben Rückschlag für die geplanten Erneuerungen.

Aber auch für Hersteller Bombardier könnte sich ein finanzielles Fiasko anbahnen: 400 Millionen Euro ist der Auftrag laut Branchenkreisen schwer. Die Deutsche Bahn prüft angeblich deswegen Schadenersatzforderungen.

Die «Süddeutsche Zeitung» zitiert Insider und schreibt folgendes:

«So ‹bricht das Betriebssystem des Zuges regelmäßig zusammen›, vor allem beim Wechsel der Fahrtrichtung. Nur mit einem zweiten Lokführer an Bord gelinge es, die Probleme überhaupt zu beheben. Oft aber falle der Zug ganz aus. Um losfahren zu können, müssten Lokführer eine Stunde vor Abfahrt am Zug sein, um das System zu starten. Techniker der Bahn sind deshalb fassungslos und sprechen von rückständiger Technik: Niemand fahre sein Handy eine Stunde hoch, um eine App zu nutzen.»

Weder Hersteller Bombardier noch Deutsche Bahn wollen dazu Stellung nehmen. Die Bahngesellschaft bestätigt jedoch, dass 25 IC2-Züge wegen Mängel nicht abgenommen werden. Der Bahnsprecher sagt ausserdem, dass man «rechtliche Mittel» prüfe.

Die Deutsche Bahn wollte eigentlich mit den neuen Zügen das durchschnittliche Alter der Flotte von 20 auf 15 Jahre senken und auf die wachsende Passagierzahl reagieren. (jaw)

Auch in der Schweiz sorgen Bombardiers Züge regelmässig für negative Schlagzeilen:

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Die SBB präsentierten im Mai 2017 ihren neuen Intercity-Zug erstmals den Medien. Der Zug mit dem Namen «Twindexx Swiss Express» wird von der Firma Bombardier hergestellt. Hier steht er im Bahnhof Interlaken bereit für die Abfahrt.



quelle: keystone / anthony anex
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Bombardier-Zug weiter unter Beschuss
Video: srf
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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LarsBoom
27.01.2020 22:37registriert November 2016
Die Züge können sie wenigstens auf den nicht genutzten Perrons Beim BER Flughafen abstellen.
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Posersalami
27.01.2020 23:32registriert September 2016
Ich bin jetzt ein paar mal mit dem Dosto gefahren. Viele Probleme konnte ich nicht mehr ausmachen. Das Schaukeln ist echt viel besser geworden und stehen geblieben ist bei mir auch kein Zug.

Ist natürlich eine andere Frage was hinter den Kulissen für Aufwand betrieben wird.
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Der Rückbauer
28.01.2020 00:46registriert September 2015
Zum Glück können Züge nicht wie die 737Max abstürzen....
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