International
China

Auch neuer US-Aussenminister spricht von Genozid an Uiguren in China

Chinas Vorgehen gegen Uiguren ist ein Genozid – sagt auch der neue US-Aussenminister

28.01.2021, 07:5028.01.2021, 10:52
Mehr «International»

Der neue US-Aussenminister Antony Blinken wirft – wie sein Amtsvorgänger Mike Pompeo – der chinesischen Führung wegen des Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren Völkermord vor. Blinken sagte am Mittwoch bei seiner ersten Pressekonferenz in Washington, er sei der Meinung, dass ein Genozid an den Uiguren begangen werde.

China hat den Völkermord-Vorwurf Blinkens entschieden zurückgewiesen. «Ich werde das jetzt dreimal sagen, weil es wirklich wichtig ist: Es gibt keinen Genozid in China, es gibt keinen Genozid in China, es gibt keinen Genozid in China», sagte der Pekinger Aussenamtssprecher Zhao Lijian am Donnerstag.

Pompeo hatte einen Tag vor seinem Ausscheiden aus dem Amt formal festgelegt, «dass die Volksrepublik China in Xinjiang, China, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, die sich gegen uigurische Muslime und Angehörige anderer ethnischer und religiöser Minderheitengruppen richten».

February 2, 2019 - Munich, Bavaria, Germany - Uyghur children in Germany protesting with the flag of East Turkestan, which is also known as the Xinjiang Autonomous Province. Over 400 primarily Turkish ...
Zwei uigurische Kinder an einer Demonstration in München. Seit Jahren wird weltweit gegen die Unterdrückung der Uiguren protestiert.Bild: imago stock&people

Diese Handlungen seien «ein Affront gegen das chinesische Volk und gegen zivilisierte Nationen überall». China und die kommunistische Führung des Landes müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Secretary of State Antony Blinken speaks to reporters during a press briefing at the State Department in Washington, Wednesday, Jan. 27, 2021. (Carlos Barria/Pool Photo via AP)
Blinken an der Pressekonferenz vom 27. Januar.Bild: keystone

Nach offiziell unbestätigten Schätzungen sind Hunderttausende Uiguren in Umerziehungslager gesteckt worden, die China als Fortbildungszentren beschreibt. Uiguren sind ethnisch mit den Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus vor. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Internierung von Uiguren
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hierundjetzt
28.01.2021 09:32registriert Mai 2015
Saudi Arabien und die Türkei als selbsternannte Wächter des muslimischen glaubens sagen waseliwas dazu?

Ach, nichts? Soso. Nur diese phösen Christen setzen sich für Muslime ein. In Syrien (Jesiden), Burma oder jetzt in China.

Aber dann bei einem peinlichen Cartoon den Aufstand proben, daaaa ist der türkische Chef ganz stark.
744
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P.
28.01.2021 08:45registriert August 2018
Der US-Aussenminister Antony Blinken hat mit der Wortwahl absolut recht.

Es ist ein Genozid.

Und die Welt schaut zu.

Die USA haben zumindest die Eier, die Dinge beim Namen zu nennen.

Die EU und die USA mit GB, CAN und Indien und natürlich die Schweiz sollten Sanktionen in Betracht ziehen.

Sorry, ohne die Schweiz, die ist ja neutral.
535
Melden
Zum Kommentar
13
Illegale Migranten werden nach Ruanda ausgeschafft – der britische Asylpakt in 5 Punkten
Nach wochenlangen Diskussionen hat der britische Premierminister Rishi Sunak ein Gesetz zum umstrittenen Asylpakt mit Ruanda durchs Parlament gebracht. Eine Übersicht.

Grossbritannien will seine Asylpolitik komplett neu ausrichten. Illegale Migranten sollen künftig nach Ruanda in Ostafrika deportiert werden. Nach monatelangem Hin und Her hat Premierminister Rishi Sunak ein entsprechendes Gesetz durch das britische Parlament gebracht.

Zur Story