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So pompös feiert die Volksrepublik China den 70. Jahrestag

epa07884029 Chinese troops march past Tiananmen Square during a military parade marking the 70th anniversary of the founding of the People's Republic of China, in Beijing, China, 01 October 2019. ...
Der 70. Jahrestag wird in Peking mit Militärparade gefeiert.Bild: EPA

So pompös feiert die Volksrepublik China den 70. Jahrestag

01.10.2019, 05:2501.10.2019, 06:27
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In Peking haben die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China begonnen. Der Jahrestag wird in Peking mit einer riesigen Militärparade begangen.

Gleich zum Auftakt sagte Staatschef Xi Jinping am Dienstag in einer Rede am Tiananmen-Platz, niemand könne «das chinesische Volk und die chinesische Nation auf ihrem Weg nach vorn stoppen». «Keine Kraft kann die Grundfeste dieser grossartigen Nation erschüttern», betonte er. Xi Jinping rief zur Einigkeit auf und versprach dem Milliardenvolk «noch mehr Wohlstand».

Die Feierlichkeiten starteten am Dienstagmorgen mit 70 Salutschüssen am Tiananmen-Platz. Zu der riesigen Militärparade am Platz des Himmlischen Friedens in Peking marschierten 15'000 Soldaten auf. Auch wurden 580 Panzer, andere Waffensysteme und nuklear bestückbare Interkontinentalraketen auf der Strasse des Ewigen Friedens aufgefahren. Mit der Militärschau will die kommunistische Führung nach Einschätzung von Experten militärische Stärke, ihren absoluten Machtanspruch und internationalen Gestaltungswillen demonstrieren.

70. Jahrestag der Volksrepublik China

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70. Jahrestag der Volksrepublik China
Präsident Xi Jinping bei der Feier.
quelle: epa / roman pilipey
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Starke Sicherheitsvorkehrungen

Xi Jinping, der nach einer Verfassungsänderung auf Lebenszeit im Amt bleiben kann, wurde am Nationalfeiertag als unangefochtener Führer des Milliardenvolkes gefeiert. Die Parade war von hohen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Strassenzüge und Stadtviertel waren abgeriegelt. Nur geladene Gäste wurden nach strengen Sicherheitskontrollen zugelassen.

In Hongkong versuchte die Polizei derweil, mit einem Grossaufgebot neue Proteste zu unterbinden. Die Polizei der chinesischen Sonderverwaltungszone führte am Dienstag zahlreiche Sicherheitskontrollen auf Strassen und im öffentlichen Nahverkehr durch. Zwei U-Bahn-Stationen nahe Regierungsgebäuden blieben geschlossen.

Aus Sicherheitsgründen wohnten Regierungsvertreter von Hongkong am Dienstagmorgen einer feierlichen Zeremonie in einem Messezentrum bei. Üblicherweise fanden diese Zeremonien im Freien statt.

Im Messezentrum verfolgten geladene Gäste eine Flaggenzeremonie, die per Live-Stream übertragen wurde. Zwei Helikopter mit einer grossen chinesischen und einer kleineren Hongkonger Fahne flogen über den Hafen der früheren britischen Kronkolonie. Aus Angst vor Ausschreitungen waren Strassen gesperrt und U-Bahn-Stationen geschlossen.

Hongkong protestiert

Demokratie-Aktivisten in Hongkong planen für den heutigen Dienstag neue Proteste. Sie wollen in der ehemaligen britischen Kronkolonie einen «Tag der Trauer» abhalten. Alle Bewohner der Metropole sollen deshalb schwarze Kleidung tragen. Erste Demonstranten zogen bereits am Morgen durch die Strassen. Ein grosser Protestmarsch war zuvor verboten worden.

In Hongkong gibt es seit Monaten Proteste aus Sorge vor einer wachsenden Einflussnahme der Regierung in Peking. Chinas Staatschef Xi wandte sich in einer Ansprache explizit auch an die Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungszone und sicherte ihnen zu, am Prinzip «Ein Land, zwei Systeme» festhalten zu wollen. (mim/sda/afp/dpa)

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Hongkong: Neuste Bilder der Proteste und vom Generalstreik
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quelle: ap / vincent thian
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Paul_Partisan
01.10.2019 08:44registriert November 2014
Es ist bedenklich wie wenig kritisch über die chinesische Diktatur berichtet wird und wie westliche Nationen (wie die Schweiz) mit diesem Regime Freihandelsabkommen und weitere Verträge unterzeichnen.
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Sharkdiver
01.10.2019 07:45registriert März 2017
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, den Zusammenbruch der Chinadikdatur.
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Toerpe Zwerg
01.10.2019 08:47registriert Februar 2014
Die Masturbation totalitärerer Regime bleibt peinlich.
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