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WHO-Untersuchung: Alles deutet auf Fledermäuse als Corona-Ursprung

WHO-Untersuchung: Alles deutet auf Fledermäuse als Corona-Ursprung

09.02.2021, 13:3009.02.2021, 13:56
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Alle Erkenntnisse über den Ursprung des Coronavirus Sars-CoV-2 deuten nach Angaben von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ähnliche Viren in Fledermäusen.

Nach Abschluss der gemeinsam mit chinesischen Experten vorgenommenen Untersuchungen in der Metropole Wuhan in Zentralchina sagte der Chef des Teams, Peter Ben Embarek, am Dienstag vor Journalisten, der «wahrscheinlichste Weg» der Übertragung auf den Menschen sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt. Weitere Untersuchungen zum genauen Weg seien nötig.

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Der Ursprung des Corona-Virus dürfte bei den Fledermäusen in Wuhan liegen.

Ein Laborunfall als Ursache ist nach Einschätzung der Experten «extrem unwahrscheinlich», wie Embarek zu entsprechenden Spekulationen sagte. Ob das Virus auch über Tiefkühlprodukte weiterverbreitet worden sein könnte, müsse noch genauer untersucht werden.

Die Untersuchungen in Wuhan hätten ihr Bild vom Ausbruch der Pandemie nicht dramatisch verändert, aber es gebe jetzt ein besseres Verständnis von den Anfängen, erklärte Embarek. In Wuhan waren erstmals im Dezember 2019 Infektionen mit dem neuen Virus nachgewiesen worden. Der Erreger kursierte aber wahrscheinlich schon zuvor.

Die internationalen Experten, die im Auftrag der WHO nach der Herkunft des Erregers suchen, waren vier Wochen in China. Nach zwei Wochen in Quarantäne, in denen sie ihre Visite vorbereitet und intensiv per Video auch mit ihren chinesischen Kollegen konferiert hatten, besuchten sie in Wuhan mehrere Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt, wo erste erfasste Infektionen mit dem Virus aufgetreten waren. Es gab in Wuhan aber auch Ansteckungen, die nicht mit diesem Markt in Zusammenhang gebracht werden konnten.

Die Ermittlungen folgten erst nach langem Tauziehen mit der chinesischen Seite. Die Suche nach der Herkunft des Erregers gilt als politisch heikel, da China befürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert werden zu können. (saw/sda/dpa)

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So hat Wuhan in acht Tagen ein Spital gebaut
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So hat Wuhan in acht Tagen ein Spital gebaut
Vor neun Tagen machte dieses Bild die Runde um den Globus. Es zeigt, wie Bagger den Boden für zwei neue Spitäler in Wuhan vorbereiten.

quelle: epa / yuan zheng
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Coronavirus – Städte in Wuhan praktisch abgeschottet
Video: srf
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65 Kommentare
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_andreas
09.02.2021 13:59registriert April 2020
"gilt als politisch heikel, da China befürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert werden zu können"

Aber wenn man sich wie China verhält, könnte man eben schon meinen sie hätten was zu verbergen. Da ist es auch verständlich das viele Leute China dafür verantwortlich machen wollen.
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Tejas
09.02.2021 14:14registriert Oktober 2020
Letzthin kam im TV "Contagion", erscheinen im 2011. Hätte ich den Film damals geschaut, hätte ich gesagt: typisch Hollywood.
Heute: Oups, genau so läufts - zum Glück ist der aktuelle Virus nicht so agressiv 😅!
"Contagion" wurde damals auf der Basis der Erkenntnisen von MERS und SARS gedreht. Die beiden Coronaviren waren ebenfalls Fusionen von zoonotischen und humanpathogenen Viren welche wahrscheinlich auf Fledermäuse zurückzuführen sind, resp. waren.
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Töffli-Gang
09.02.2021 16:46registriert Oktober 2018
Exakt so viel wusste man schon vor einem Jahr.
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