International
China

Chinese postet Fake-Bild auf Twitter, Australien verlangt Entschuldigung

Gruseliges Fake-Bild auf Twitter: Australien verlangt Entschuldigung von China

30.11.2020, 10:5030.11.2020, 12:19
salome woerlen
Mehr «International»

Dicke Luft zwischen Australien und China: Australiens Ministerpräsident Scott Morrison fordert eine Entschuldigung von China, nachdem auf einem offiziellen chinesischen Twitter-Kanal ein gefälschtes Bild geteilt wurde. Dieses zeigt, wie ein australischer Soldat ein afghanisches Kind, welches ein Schaf in den Armen hält, mit einem blutigen Messer bedroht.

Getwittert wurde das Bild von Lijian Zhao, einem Sprecher des Aussenministeriums. Er schreibt dazu:

«Schockiert von der Ermordung afghanischer Zivilisten und Gefangener durch australische Soldaten. Wir verurteilen solche Handlungen nachdrücklich und fordern, sie zur Rechenschaft zu ziehen.»
Lijian Zhao
Chinesischer Staatsaccount teilt Fake-Bilder aus Afghanistan.
Das bearbeitete Bild trägt die Unterschrift: «Habe keine Angst, wir sind hier, um euch Frieden zu bringen». (Pixelung durch die Redaktion)Bild: twitter.com/zlj517

In einer offiziellen Stellungnahme verurteilte Scott Morrison China für das Teilen dieses «abscheulichen» Bildes.

«Die chinesische Regierung sollte sich für diesen Beitrag zutiefst schämen.»
Scott Morrison

Morrisons Aussage im Video:

Das Bild bezieht sich wohl auf zuvor gemeldete Vorwürfe, wonach australische Elitesoldaten mit Messern zwei 14-jährige afghanische Jungen ermordet haben sollen. Wie die Australian Broadcasting Corporation meldet, seien diese Behauptungen gemäss des Berichts der australischen Verteidigungsstreitkraft (ADF) nicht begründet.

Eine vierjährige Untersuchung des australischen Generalinspekteurs hat allerdings ergeben, dass es während Einsätzen des australischen Militärs in Afghanistan zwischen 2005 und 2016 zu Kriegsverbrechen gekommen sei. Der entsprechende Bericht wurde am 19. November veröffentlicht.

Der Tweet des chinesischen Regierungssprechers verdeutlicht die wachsende Spannung zwischen China und Australien. Die bilaterale Beziehung zwischen den zwei Ländern hatte sich dieses Jahr rapide verschlechtert, nachdem Australien eine Untersuchung über den Ursprung der Corona-Pandemie gefordert hatte und die kommunistische Regierung kritisierte.

Als Reaktion darauf hat China diverse Handels- und Wirtschaftsbarrieren verhängt, was australische Exportunternehmen empfindlich trifft. Sollte China die Einfuhr bestimmter australischer Güter weiter bremsen, sieht sich Australien mit einem grossen Exportverlust konfrontiert.

Mehr dazu:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
China 1 Jahr nach Ausbruch des Coronavirus
1 / 19
China 1 Jahr nach Ausbruch des Coronavirus
In China ist ein Jahr nach Ausbruch des Coronavirus mehrheitlich wieder Normalität eingekehrt.
quelle: keystone / ng han guan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sexistischer Werbespot aus China gestoppt
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
89 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jein
30.11.2020 11:59registriert August 2017
Ah wenn es um andere Staaten geht interessiert sich China plötzlich für Menschenrechte?
52529
Melden
Zum Kommentar
avatar
ELMatador
30.11.2020 11:30registriert Februar 2020
Die ganze Welt müsste China mit einem Embargo versehen, erst dann könnte sich was ändern.
50947
Melden
Zum Kommentar
avatar
Democracy Now - 100% anti Tankie
30.11.2020 11:55registriert April 2020
«Schockiert von der Ermordung afghanischer Zivilisten und Gefangener durch australische Soldaten. Wir verurteilen solche Handlungen nachdrücklich und fordern, sie zur Rechenschaft zu ziehen.» Lijian Zhao

Verurteilt Lijian Zhao wohl die Verfolgung und das Einsperren und Foltern von religiösen Minderheiten in China ähnlich, oder würde er dafür auch gleich ins Lager wandern?
812
Melden
Zum Kommentar
89
Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt ist am Mittwoch in Wien für 30 Millionen Euro versteigert worden. Das «Bildnis Fräulein Lieser» ging im Auktionshaus im Kinsky überraschend schnell an einen Bieter im Saal. Das Werk, das im Vorfeld auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt worden war, galt 100 Jahre als verschollen. Das Auktionshaus sprach von einer «grandiosen Wiederentdeckung». Zur Vorbesichtigung in Wien seien in den vergangenen Tagen rund 15 000 Kunstinteressierte in das Kinsky gekommen, hiess es.

Zur Story