Nach dem blutigen Anschlag der somalischen Shabaab-Miliz auf die Universität im kenianischen Garissa hat die Polizei die nackten Leichen der vier muslimischen Attentäter öffentlich vorgeführt.
Hunderte Einwohner sahen zu, wie die Polizei die auf dem Gesicht liegenden Leichen auf einem Pickup durch die Strassen fuhr. Einige warfen Steine auf die Leichen, andere schrien und fluchten, während das Fahrzeug vorüberfuhr. Als der Pickup nach einem halben Kilometer anhielt, versammelten sich hunderte junge Männer um den Wagen, bevor dieser umdrehte.
Der örtliche Polizeichef Benjamin Ongombe rechtfertigte die öffentliche Vorführung der Leichen. Sie habe der Identifizierung der Täter dienen sollen, sagte Ongombe.
Etliche Zuschauer äusserten aber ihre Abscheu über die Zurschaustellung der Leichen. «Die Körper von Verstorbenen zu bringen, ob es Terroristen sind oder nicht, und sie nackt durch die Strassen zu fahren, wird Terroristen nur anstacheln, beim nächsten Angriff mit mehr Hass zu handeln», sagte Abdi Hussein. «Es ist gegen die Menschlichkeit, nackte Leichen zur Schau zu stellen.»
Die vier Attentäter der somalischen Shabaab-Miliz hatten am Donnerstagmorgen den Campus der Universität in Garissa gestürmt, dutzende Studenten getötet und zahlreiche weitere als Geiseln genommen. Mit dem Massaker wollte die Shabaab-Miliz den Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia erzwingen. (tat/sda/afp)