Der vor einer Woche überraschend vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs freigesprochene australische Kardinal George Pell hat davor gewarnt, jedem Kläger zu glauben. Dies sagte er gemäss vorab publizierten Aussagen in einem Interview mit dem Sender Sky News.
Der 78-Jährige habe dem Sender in seinem ersten Interview nach dem Freispruch zudem gesagt, er wäre nicht überrascht, wenn er mit weiteren Vorwürfen sexuellen Kindesmissbrauchs konfrontiert würde. Das vollständige Interview soll am heutigen Dienstag (19.00 Uhr Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden.
Cardinal George Pell has revealed he “wouldn’t be entirely surprised” if Victorian Police continued searching for attempts to prosecute him in the future.https://t.co/fcKOOhtAyZ
— Sky News Australia (@SkyNewsAust) April 13, 2020
Im März 2019 war Pell, der frühere Erzbischof von Melbourne, wegen des Missbrauchs zweier Chorknaben in den 1990er Jahren zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das höchste australische Gericht hatte am 7. April dem Berufungsantrag des 78-jährigen Australiers wegen mangelnder Beweislast stattgegeben.
Der ehemalige Berater des Papstes und Finanzchef des Vatikans wurde daraufhin nach rund 13 Monaten in Haft aus einem Gefängnis in der Nähe von Melbourne entlassen. Er zog umgehend nach Sydney.
Pell sagte in dem Interview, er wäre nicht davon überrascht, wenn er neuen Anklagepunkten gegenüberstehen würde. Das wäre ein Hinweis darauf, dass er Opfer eines Trends sei, Anklägern zu glauben. «Vor 30 bis 40 Jahren ist das Pendel massiv gegen jeden, der sagt, er sei angegriffen worden. Heutzutage wollen wir nicht, dass es zurück schwingt, so dass jede Anklage als reine Wahrheit angesehen wird. Das wäre ziemlich ungerecht und unangebracht», wurde Pell in australischen Medien zitiert.
Pell war der ranghöchste Geistliche in der Geschichte der katholischen Kirche, der wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden war. (sda/dpa)
... entweder ein unglaublicher Egozentriker oder er baut schon mal vor weil er weiß, dass noch mehr kommt.
Man kann auch nicht jedem Freispruch mangels Beweisen glauben.
na das ist ja mal ein widerlicher Verteidigungsplan... diese Form von Nächstenliebe, wird die katholische Kirche in den Untergang treiben!