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Asylgesetz

Der Brief eines Polizisten zum Thema Flüchtlinge geht um die Welt

Die Facebook-Seite «Polizei-Mensch» hat den Hype um den Leserbrief ausgelöst.
Die Facebook-Seite «Polizei-Mensch» hat den Hype um den Leserbrief ausgelöst.
bild: facebook/polizei-mensch

Dieser Polizist hat etwas zum Thema Flüchtlinge zu sagen – und weil er weiss, wovon er spricht, hören immer mehr Menschen zu

16.09.2015, 14:3516.09.2015, 14:50
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Die Flüchtlingskrise ist in aller Munde: Zeitungen veröffentlichen Tag für Tag neue Artikel darüber und auch in den Sozialen Medien wird das Thema kontrovers diskutiert. Doch wenn man mal ehrlich ist, kommen nur die wenigsten Menschen tatsächlich mit Flüchtlingen in Kontakt – für die meisten von uns bleibt die ganze Sache reine Theorie.

Anders verhält sich das bei dem Polizisten aus München, der den folgenden Leserbrief verfasst hat. Die Facebook-Seite «Polizei-Mensch», die von Polizisten privat betrieben wird, hat diesen veröffentlicht – und damit einen regelrechten Hype ausgelöst. Inzwischen wurde der Brief mehr als 4000 mal geteilt und knapp ebenso oft geliked.

1. «Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir die menschliche Pflicht haben, Flüchtlinge aufzunehmen.»
2. «Es müssen kleine Aufnahmeeinrichtungen geschaffen werden, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, so dass keine ‹Ghettobildung› entsteht.»
3. «Asylbewerbern muss schneller Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Wer in Deutschland arbeitet, hat automatisch Kontakt zu anderen Menschen hier in Deutschland.»
4. «Ich finde, das Wort ‹Wirtschafts-Flüchtlinge› ist eine Verharmlosung sondergleichen. Diese Leute kämpfen genauso um ihr Überleben, wie Menschen aus Kriegsgebieten, nur auf andere Weise. Deshalb sind wir auch ihnen als reiches Land rein menschlich gesehen verpflichtet, zu helfen.»
5. «Wir sind jetzt schon an unsere Grenzen gekommen – in personeller und materieller Hinsicht. Mittlerweile werden ehemalige Polizeibeamte aus der Pension geholt, damit sie bei der Registrierung helfen können. »
6. «Es gibt zu wenig Betten, zu wenig Nahrung, zu wenig Kleidung usw. Es gibt momentan kurzfristig einfach zu wenig von allem.»
7. «Kriminelle Asylbewerber konsequent abschieben. Ich rede hier nicht von ein- oder zweimal aus der Not heraus stehlen. Das können trotzdem anständige Menschen sein.»
8. «Wer sagt: ‹Das Boot ist voll!›, der hat noch lange nicht verstanden, welche Möglichkeiten wir mit unserem Reichtum tatsächlich haben.»
9. «Das Asylwesen, so wie es jetzt ist, ist zum Scheitern verurteilt – die Integration ist zum Scheitern verurteilt.»
10. «Die Parteien sind mehr damit beschäftigt, sich gegenseitig gegen den Karren zu fahren, als in Notzeiten mal an einem Strang zu ziehen.»
11. «Überlegt euch, was ihr selbst tun könnt. Vielleicht ist euer Tun nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber viele Tropfen verschaffen auch Kühlung.»

(viw)

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