International
Asien

Polizei tötet bei Razzien auf den Philippinen mindestens neun Aktivisten

Polizei tötet bei Razzien auf den Philippinen mindestens neun Aktivisten

07.03.2021, 21:40
Mehr «International»

Bei mehreren Polizeirazzien auf den Philippinen sind mindestens neun Aktivisten getötet worden. Mindestens neun weitere Personen wurden festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Die Razzien fanden demnach zeitgleich in den vier Provinzen Rizal, Laguna, Batangas and Cavite statt. Sie seien unter anderem gegen Menschen mit Verbindungen zu unterschiedlichen Arbeitsrechts- und linken Aktivistengruppen gerichtet gewesen. Bei den Verdächtigen seien Sprengstoff und verschiedene Schusswaffen beschlagnahmt worden, sagte Chitadel Gaoiran, ein örtlicher Polizeisprecher.

Menschenrechtler verurteilten die tödlichen Razzien. Die Generalsekretärin der Organisation Karapatan, Cristina Palabay, sprach von einem «blutigen Sonntag» und warf der Regierung von Präsident Rodrigo Duterte Staatsterror mit Festnahmen und Tötungen von Aktivisten und Menschenrechtlern vor. Human Rights Watch (HRW) zufolge wirkten die Razzien wie ein koordiniertes Vorgehen der Behörden, um Aktivisten zu überfallen, festzunehmen und sogar in ihren Büros und Häusern zu töten.

Grundlegendes Problem sei, dass nicht mehr zwischen bewaffneten Rebellen und nicht kämpfenden Aktivisten unterschieden werde, sagte der Stellvertretende Asien-Direktor der Organisation, Phil Robertson, in einer Mitteilung. Er merkte an, zu den tödlichen Razzien sei es nur wenige Tage nach einer Anordnung Dutertes gekommen, mit der Polizei und Militär aufgefordert worden seien, kommunistische Rebellen zu töten und sich nicht um Menschenrechte zu scheren. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Taifun auf den Philippinen
1 / 13
Taifun auf den Philippinen
EPA/ROBERT DEJON
quelle: epa / robert dejon
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Philipinische Burgerkette sorgt für Chaos in Einkaufzentrum
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Mitarbeiter von AFD-Politiker als mutmasslicher China-Spion festgenommen
Hat ein Mitarbeiter des deutschen AFD-Politikers Maximilian Krah geheime Informationen an China gegeben? In Dresden ist ein mutmasslicher chinesischer Spion verhaftet worden .

Ein Mitarbeiter eines deutschen Europaabgeordneten ist in Dresden wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen worden. Nach Informationen von «ARD» und «Zeit» handelt es sich um einen Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah. Krah war zunächst nicht zu erreichen.

Zur Story