International

Mission gescheitert? Polizei verhaftet Kapitän des Anti-Flüchtlings-Boot

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Seit Februar 2017 trägt die «Suunta» den Namen «C-Star» und sollte Flüchtlinge zurück nach Afrika bringen. Sollte ...Bild: DPA dpa

Rechtsextreme stranden in Zypern – und werden selbst zu Schleppern

Die rechtsextreme «Identitäre Bewegung» wollte mit einem Schiff Bootsflüchtlinge zurück nach Afrika bringen. Doch daraus wird vorerst nichts. Im zyprischen Hafen Famagusta hat die Polizei den Kapitän verhaftet und die asiatische Crew hat das Boot verlassen. 
26.07.2017, 17:1426.07.2017, 17:34
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Der Plan: Rechtsextreme wollten mit einem Boot, der C-Star, Bootsflüchtlinge abfangen und zurück nach Afrika bringen. Die Umsetzung: Ein Fiasko.

Das Boot der rechtsextremen «Identitären Bewegung» bewegte sich in den letzten Tagen in Richtung Catania (Sizilien), von wo aus ihre Mission «Defend Europe» beginnen sollte. Doch jetzt wurde die C-Star an der Ostküste von Zypern gestoppt. Wie die Tageszeitung «Kibris Postasi» berichtet, hat die örtliche Polizei im Hafen von Famagusta den Kapitän und dessen Stellvertreter festgenommen. 

Zudem habe die asiatische Crew der rechtsextremen Bewegung das Boot verlassen, berichten andere lokale Medien. In den sozialen Netzwerken kursiert zudem das Gerücht, dass die Mannschaft aus Sri Lanka einen Antrag auf Asyl gestellt hat und dass der Kapitän wegen Schlepperei angeklagt werden soll. Die Faktenlage ist derzeit aber noch dürftig.

Zumindest bestätigte Martin Sellner, Mit-Initiator des Projekts «Defend Europe» gegenüber «BuzzFeed», dass die C-Star in Famagusta von der Polizei gestoppt wurde und kündigte an, dagegen gerichtlich vorzugehen. Zudem teilte die «Identitäre Bewegung» über Twitter selber mit, dass die asiatische Crew das Boot verlassen hätte.

Es ist nicht der erste Rückschlag für das Projekt. Bereits vor einigen Tagen wurde das gecharterte Schiff im Suezkanal von den ägyptischen Behörden kontrolliert und damit aufgehalten. Die Identitäre Bewegung sprach von einer Routineuntersuchung. 

Für das Projekt wurde mittels Crowdfunding über 100'000 Euro gesammelt. Falls die Reise in Famagusta definitiv endet – rausgeschmissenes Geld. (fvo)

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176 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sapere Aude
26.07.2017 17:23registriert April 2015
Identitäre die sich ein Boot aus Dschibuti chartern, eine Sri Lankische Crew engagieren und damit Europa verteidigen wollen, das alleine ist an Absurdität nicht zu überbieten. Klar zeigen sie jetzt auf die NGOs um über die Peinlichkeit hinwegzutäuschen, dass sie selbst Migranten benötigen um in See stechen zu können. Kein wunder verlassen die den Kahn.
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Amadeus
26.07.2017 18:10registriert September 2015
Ein Schiff aus Djibouti mieten, eine Crew aus Asien anheuern und denken, man könne damit "Europa verteidigen". Naja,...
Rechtsextreme stranden in Zypern – und werden selbst zu Schleppern
Ein Schiff aus Djibouti mieten, eine Crew aus Asien anheuern und denken, man könne damit "Europa verteidigen". Naja,...
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saukaibli
26.07.2017 17:35registriert Februar 2014
"In den sozialen Netzwerken kursiert zudem das Gerücht, dass die Mannschaft aus Sri Lanka einen Antrag auf Asyl gestellt hat und dass der Kapitän wegen Schlepperei angeklagt werden soll." Bitte, bitte, bitte lieber Gott, lass das wahr sein!! Ich würd' mich sowas von wegschmeissen wenn das tatsächlich wahr wäre!!
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