Schweden hat einen Patienten mit Ebola-Verdacht gemeldet. Die Person werde zurzeit in der Klinik für Infektionskrankheiten des Universitätskrankenhauses von Uppsala behandelt, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit.
Die Testergebnisse dürften am Abend vorliegen, und dann stehe auch erst fest, ob es sich tatsächlich um die hoch ansteckende Virus-Krankheit handle, hiess es in der Erklärung weiter. Es kommen auch andere Krankheiten in Frage.
Die Behörden liessen zunächst offen, ob es sich bei dem Verdachtsfall um einen Mann oder eine Frau handelt und wo sich die Person angesteckt haben könnte. Nach ihren Angaben wurde die Person zunächst in einem Krankenhaus der nahegelegenen Stadt Enköping behandelt. Dessen Notaufnahme wurde demnach inzwischen geschlossen. Das Personal, das in Kontakt mit dem oder der Betroffenen kam, werde überwacht.
Im Osten des Kongos sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO inzwischen mehr als 600 Menschen an dem lebensgefährlichen Ebola-Virus erkrankt. Davon seien 560 Fälle bestätigt, die weiteren 48 wahrscheinlich, teilte die WHO am Freitag in Genf mit.
365 Menschen seien seit dem Ausbruch im August gestorben, darunter auch 18 Helfer. Die Mehrzahl neuer Fälle sei in Städten und im städtischen Umland im Nordosten des Landes aufgetreten. Die Eindämmung des hämorrhagischen Fiebers ist in der Provinz Nord-Kivu besonders schwierig, weil in dem rohstoffreichen Gebiet mehrere bewaffnete Gruppen aktiv sind.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist dies inzwischen der zweitschwerste Ebola-Ausbruch der Geschichte. Bei der bisher folgenschwersten Ebola-Epidemie in Westafrika kamen 2014/2015 mehr als 11'000 Menschen ums Leben.
Nach Angaben der WHO wurden die Bemühungen gegen eine weitere Ebola-Ausbreitung auch durch die blutigen Proteste vor der Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag beeinträchtigt. Demonstranten hatten gegen die Verzögerung ihrer Stimmenabgabe protestiert und dabei unter anderem ein Krankenhaus in der Stadt Beni angegriffen.
Dadurch habe man zeitweise weniger Impfungen durchführen können, teilte die WHO mit. Die Gesundheitsorganisation zeigte sich zudem besorgt, dass weitere Unruhen im Land die bisherigen Fortschritte im Kampf gegen das lebensgefährliche Fieber zunichte machen könnten. (sda/dpa)