International
Afrika

Also doch: «Massiver Betrug» bei der Präsidentenwahl im Kongo

Also doch: «Massiver Betrug» bei der Präsidentenwahl im Kongo

15.01.2019, 14:5015.01.2019, 15:44
Mehr «International»

Eine Analyse bisher geheimer Daten aus den Wahllokalen in der Demokratischen Republik Kongo hat nach Berichten internationaler Medien klar die Fälschung der Ergebnisse der Präsidentenwahl gezeigt. Die Wahl habe Oppositionskandidat Martin Fayulu mit rund 60 Prozent der Stimmen gewonnen, nicht der von der Wahlkommission vergangene Woche zum Sieger erklärte Félix Tshisekedi.

Dieser habe nur knapp 20 Prozent der Stimmen bekommen, berichteten am Dienstag die «Financial Times» sowie die französischen Auslandsmedien RFI und TV5.

Leak der Rohdaten

Die Medien stützten ihren Bericht auf ein Leak der Rohdaten der Wahlkommission und die bislang ebenfalls unter Verschluss gehaltenen Daten der Wahlbeobachter der katholischen Kirche.

Die Kirche hatte rund 40'000 Beobachter im Einsatz. Nach der Abstimmung vom 30. Dezember wurden die Ergebnisse in jedem Wahllokal öffentlich angeschlagen. Diese Resultate gelten als zuverlässig. Eine Fälschung der Wahl konnte es daher wohl nur auf der nächst höheren – und kaum transparenten – Ebene geben, wo die Einzelergebnisse addiert werden.

Kabila will sich indirekt an der Macht halten

«Die Analyse deutet auf riesigen Betrug hin», schrieb die «Financial Times» unter Berufung auf die Datensätze. Dies werde die Kritiker bestärken, die vermuten, dass sich der scheidende Präsident Joseph Kabila durch ein Abkommen mit Tshisekedi an der Macht halten wolle.

Nach fast 18 Jahren an der Macht durfte sich Kabila nicht um eine weitere Amtszeit an der Spitze des zentralafrikanischen Staates bewerben. Fayulu wurde von einem breiten Oppositionsbündnis unterstützt, Tshisekedis Wahlsieg überraschte alle Beobachter. Fayulu hat vor dem Verfassungsgericht Beschwerde eingelegt. (whr/sda/dpa)

Die «Top Ten» der gefährlichsten Länder für Frauen

1 / 12
Die «Top Ten» der gefährlichsten Länder für Frauen
Platz 10: USA
quelle: ap/ap / ted s. warren
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
PAI\lDA
15.01.2019 14:59registriert September 2018
Nein?! Was??? Echt jetzt?

Die Wahl wurde tatsächlich manipuliert?!

😅🙈
538
Melden
Zum Kommentar
avatar
Oh Dae-su
15.01.2019 15:18registriert Mai 2017
Na dann auf in den nächsten Bürgerkrieg...
411
Melden
Zum Kommentar
avatar
Palpatine
15.01.2019 17:32registriert August 2018
Es ist echt eine Schande, was da in der DR-Kongo abgeht. Dabei hätten es die Kongolesen bei dieser harten Geschichte endlich verdient, ein besseres Leben zu führen. Der "Afrikanische Weltkrieg", wie der kongolesische Bürgerkrieg in Afrika gerne genannt wird, ist der Krieg mit den meisten Toten seit dem Ende des Zweiten Welrkrieges. Und es gibt und gibt und gibt einfach kein Ende!
310
Melden
Zum Kommentar
6
Zwei Pferde nach Vorfall in London operiert

Nachdem in der Londoner Innenstadt mehrere Pferde entlaufen waren, sind zwei der Tiere wegen ihrer Verletzungen operiert worden. Eines der Tiere sei in eine Pferdeklinik gebracht worden, teilte das britische Militär am Donnerstag auf der Plattform X mit.

Zur Story