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Matrosen des Schweizer Hochseeschiffs «Glarus» sind frei

Die «MV Glarus» auf See.
Die «MV Glarus» auf See.bild: marinetraffic.com/n.nikolov

Gekidnappte Matrosen des Schweizer Hochseeschiffs «Glarus» sind frei

28.10.2018, 15:5528.10.2018, 17:38
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Die zwölf Seeleute des Schweizer Hochseeschiffs «MV Glarus» sind frei. Die Crewmitglieder waren im September vor der Küste Nigerias als Geiseln genommen worden, als Piraten das Frachtschiff kaperten. Die Täterschaft ist weiterhin flüchtig.

Der Freilassung waren Verhandlungen zwischen der Reederei Massoel Shipping und den Entführern vorausgegangen. Am Freitag wurden die zwölf Crewmitglieder dann freigelassen, wie die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt am Sonntag mitteilte. Alle Seeleute seien zur Befragung in die Schweiz überführt worden.

Der genaue Tathergang ist laut Staatsanwaltschaft Gegenstand von Ermittlungen der Kriminalpolizei. In Zusammenarbeit mit weiteren Behörden werde nach der flüchtigen und weiterhin unbekannten Täterschaft gefahndet, heisst es weiter.

Die Basler Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Freiheitsberaubung und Entführung sowie Geiselnahme eingeleitet. Die Zuständigkeit ergibt sich dadurch, dass Delikte, die auf einem Schweizer Schiff begangen werden, gestützt auf das Flaggenprinzip, in die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft fallen.

Piraten kamen mit Leitern an Bord

Die «Glarus» war am 22. September 45 Seemeilen südwestlich von Bonny Island entführt worden. Das Schiff war nach Angaben der Reederei mit Getreide an Bord zwischen Lagos und Port Harcourt unterwegs.

Die Piraten seien über lange Leitern an Bord gekommen, hätten den Stacheldraht, der die Brücke schützte, durchtrennt, die Kommunikationsanlagen am Schiff zerstört und 12 der 19 Besatzungsmitglieder entführt. In Geiselhaft befanden sich sieben Philippiner, ein Kroate, ein Bosnier, ein Slowene, ein Ukrainer und ein Rumäne, Schweizer waren keine darunter.

Laut «SonntagsBlick» handelt es sich um Piraten der Rebellenbewegung für die Befreiung des Nigerdeltas (Mend). Diese Rebellengruppe kämpft für eine höhere Beteiligung der Bevölkerung des Deltas an den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung in der rohstoffreichen Region. Es ist nicht das erste Mal, dass die Rebellen ein Frachtschiff entführten. (sda)

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