Bei dem Angriff mutmasslich islamistischer Extremisten im westafrikanischen Niger sind vergangene Woche deutlich mehr Menschen getötet worden als bisher bekannt. Die Regierung korrigierte die Zahl der Opfer am späten Sonntagabend auf 89. Zunächst war von mindestens 31 getöteten Soldaten die Rede gewesen. Zudem seien 77 Angreifer getötet worden, hiess es. Damit gibt es insgesamt 166 Tote. Die Regierung verkündete drei nationale Trauertage von Montag an.
Schwer bewaffnete Kämpfer hatten am Donnerstag einen Militärposten bei Chinagodrar nahe der Grenze zu Mali angegriffen. Die nigrischen Streitkräfte hätten zusammen mit Partnern die Angreifer verfolgt, die ausserhalb der Landesgrenze geflohen seien, teilte die Regierung mit.
In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige von ihnen haben dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen. Immer wieder kommt es zu verheerenden Anschlägen mit etlichen Toten.
In Mali beteiligen sich rund 1000 Bundeswehrsoldaten an einem UN-Stabilisierungseinsatz. Zudem sind rund 4500 französische Soldaten im Rahmen der Anti-Terror-Mission «Barkhane» in der Sahelregion im Einsatz. An diesem Montag empfängt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Pau mehrere Kollegen aus der Sahelregion zu einem Anti-Terror-Gipfel. Macron erwartet von der G5-Sahel-Gruppe, zu der Mali, Mauretanien, Niger, der Tschad und Burkina Faso gehören, ein klares Bekenntnis zum Kampf gegen Terrorgruppen. (sda/dpa)