Im Osten des zentralafrikanischen Staats Kongo sind in der Krisenprovinz Nord-Kivu Provinz mindestens zehn Menschen während gewaltsamer Proteste gegen die dortige UN-Friedensmission getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Gouverneur Carly Nzanzu Kasivita am Montag mit. Die Demonstrationen hatten bereits vor gut einer Woche begonnen, zunächst hauptsächlich friedlich. Am Sonntag und Montag schlugen sie jedoch in Gewalt um.
Nach Angaben der Behörden errichteten Jugendliche in den Städten Goma, Beni und Butembo Barrikaden, zerstörten Häuser und Geschäfte und setzten Autoreifen in Brand. Demonstranten riefen Slogans wie «Ihr habt kläglich versagt», «Ihr schützt die Zivilbevölkerung nicht» oder «Ihr seid Komplizen des Feindes». Schulen und Geschäfte blieben am Montag weitgehend geschlossen, während Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Demonstranten vorgingen, so Kasivita.
Die Jugendlichen protestieren gegen die ständig zunehmende Gewalt im Osten des Landes sowie gegen «Tatenlosigkeit» der UN-Blauhelme und internationaler Hilfsorganisationen. In den vergangenen Wochen sind Rebellenangriffe in der von Gewalt geplagten Region stark angestiegen. Allein die mit dem Islamischen Staat (IS) verbundene Rebellengruppe ADF (Allied Democratic Forces) hat nach UN-Angaben seit Beginn des Jahres mehr als 200 Menschen getötet und 40 000 in die Flucht vertrieben. (sda/dpa)