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Er war dem illegalen Handel mit Elfenbein auf der Spur, jetzt wurde er in Kenia erstochen

Er war dem illegalen Handel mit Elfenbein auf der Spur, jetzt wurde er in Kenia erstochen

05.02.2018, 16:45
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Einer der weltweit führenden Experten für den illegalen Handel mit Elfenbein und Rhinozeros-Hörnern ist in Kenia getötet worden. Der 76-jährige US-Geograf Esmond Martin starb am Sonntag in seinem Haus in Nairobi an einer Stichverletzung, wie die Polizei am Montag mitteilte. Wer hinter der Tat steckt, war zunächst unklar.

«Martin gehörte zu den wichtigsten Spezialisten, die Licht in den Schwarzhandel brachten»
FILE - In this Monday, Feb. 8, 2016 file photo, Esmond Martin, an expert on the illegal ivory trade, attends a news conference at his home in Nairobi, Kenya. Kenya police and officials say Esmond Mart ...
US-Geograf und Elfenbein-Spezialist Esmond Martin.Bild: AP/AP

Martin konzentrierte sich bei seinen Ermittlungen vor allem auf die Nachfrage nach illegalem Elfenbein; seine Recherchen galten den Schwarzmärkten in Asien als Hauptabnehmer. Nach Angaben der Leiterin von Wildlife Direct, Paula Kahumbu, trug Martins Arbeit mit zur Entscheidung Chinas im vergangenen Jahr bei, seine legalen Märkte zu schliessen und den Elfenbeinhandel im Land gänzlich zu verbieten.

«Stiller Held»

«Martin gehörte zu den wichtigsten Spezialisten, die Licht in den Schwarzhandel brachten», sagte Kahumbu. Dabei habe er sich auch nicht gescheut, die Händler persönlich anzugehen.

Der aussichtslose Kampf gegen den Elfenbeinhandel

Video: srf

Iain Douglas Hamilton, dessen Organisation Save the Elephants über Jahrzehnte hinweg Martins Recherchen finanzierte und veröffentlichte, nannte den US-Experten einen «stillen Helden» des Tierschutzes.

Martin arbeitete an einem neuen Bericht über die wachsende Rolle Myanmars beim verbotenen Handel mit Wildtieren, als er getötet wurde. Ob es einen Zusammenhang mit seinen jüngsten Recherchen gibt, war zunächst unklar. (whr/sda/afp)

100 Elefanten werden täglich für Elfenbein getötet

Video: srf
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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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glüngi
05.02.2018 17:42registriert Januar 2015
ein wirklich stiller held. hoffe die täter werden gefasst.
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Baba ♀️
05.02.2018 18:31registriert Januar 2014
In Kenia halten sich die Gerüchte, dass höchste Regierungskreise in den Wlfenbeinhandel/-schmuggel involviert sind hartnäckig... Wundern würde es mich absolut nicht. Der Hafen von Mombasa gilt eh als DAS Drehkreuz zur Verschiebung von Elfenbein. Vermutlich ist Mr Martin gewissen Leuten einfach 'lästig' geworden. Da musste er ausgeschaltet werden.

Eine Tragödie für die Elefanten und Rhinos (Ost-)Afrikas...
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