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Rivalisierende Terrormiliz meldet Tod von Boko-Haram-Anführer

Rivalisierende Terrormiliz meldet Tod von Boko-Haram-Anführer

07.06.2021, 05:48
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FILE -This May 12, 2014, file photo taken from video by Nigeria's Boko Haram terrorist network, shows their leader Abubakar Shekau speaking to the camera. Islamic State militants have accepted a  ...
Abubakar Shekau.Bild: AP/Militant Video

Zwei Wochen nach Berichten über den Tod des Anführers der Islamistengruppe Boko Haram hat eine rivalisierende Miliz die Meldungen bestätigt. Abubakar Shekau habe sich bei Kämpfen im Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno in die Luft gesprengt, teilte die Dschihadistengruppe Islamischer Staat Provinz Westafrika (Iswap) am Sonntag in einer Audiobotschaft mit.

Iswap-Kämpfer hätten Shekau in dessen Haus angegriffen. Der Boko-Haram-Anführer sei geflüchtet und habe sich fünf Tage lang mit seinen Getreuen im Wald versteckt. Als ihn die Iswap-Kämpfer schliesslich aufgespürt hätten, habe sich Shekau in die Luft gesprengt.

Die Audioaufnahme der Iswap-Miliz, auf der mutmasslich die Stimme ihres Anführers Abu Musab Al-Barnawi zu hören ist, lag den Nachrichtenagenturen AFP und Reuters vor. Shekau war in der Vergangenheit schon mehrfach für tot erklärt worden. Die jüngsten Meldungen wurden von Boko Haram bislang nicht kommentiert. Die nigerianische Armee erklärte, sie prüfe die Angaben.

Shekau hatte die Führung der Extremistengruppe übernommen, nachdem Boko-Haram-Gründer Mohammed Yusuf 2009 vom Militär getötet worden war. Iswap, der westafrikanische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), hatte sich 2016 von der Gruppe Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpft.

Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren mehr als 40'000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht. (sda/afp/reu)

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quelle: x02098 / afolabi sotunde
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unicron
07.06.2021 06:24registriert November 2016
Einerseits wird ihn niemand vermissen, und ich hoffe er hat vor seinem Tod noch realisiert dass das Paradies für welches er gemordet hat nicht existiert.
Andererseits ist es selten eine gute Sache wenn solche Gruppierungen ihren Kopf verlieren. All zu oft können sie sich nicht auf einen neuen Führer einigen und zersplittern in diverse neue Organisationen, welche alle denken sie müssen sich beweisen und sich ausserdem gegenseitig bekämpfen.
Siehe Drogenkrieg in Mexiko.
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majortom79
07.06.2021 06:57registriert August 2014
Mein Beileid den 72 Jungfrauen. Jetzt haben sie diesen Trottel an der Backe.
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benn
07.06.2021 07:22registriert September 2019
Endlich mal eine gute Nachricht wenn sich diese Psychopathen gegenseitig umbringen!
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