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Erstmals in einem Krisengebiet: Papst Franziskus wirbt auf Afrika-Reise für Frieden

Auf Tuchfühlung: Papst Franziskus besuchte in der Zentralafrikanischen Republik ein Flüchtlingscamp..
Auf Tuchfühlung: Papst Franziskus besuchte in der Zentralafrikanischen Republik ein Flüchtlingscamp..
Bild: EPA/ANSA

Erstmals in einem Krisengebiet: Papst Franziskus wirbt auf Afrika-Reise für Frieden

29.11.2015, 20:3629.11.2015, 20:44
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Erstmals besucht der Papst mit der Zentralafrikanischen Republik ein Krisengebiet. Franziskus forderte die Regierung am Sonntag auf, sich für die Einheit der Bevölkerungsgruppen und den Frieden einzusetzen.

Die Menschen dürften keine Angst vor Mitgliedern anderer Ethnien oder Religionen haben, sagte Papst Franziskus am Sonntag in der Hauptstadt Bangui vor der Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza. «Ich komme als Pilger des Friedens und als Apostel der Hoffnung», sagte der 78-Jährige.

Hunderte Soldaten sicherten Route

Samba-Panza bat Franziskus um Vergebung für die Gewalt in ihrem Land, die sie als «Abstieg in die Hölle» bezeichnete. «Zentralafrikaner haben anderen Zentralafrikanern unaussprechliches Leid zugefügt», sagte sie. Allein die Präsenz des Papstes in Bangui sei aber «ein Sieg des Glaubens über die Angst».

Der Papst-Besuch fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt; Hunderte Blauhelmsoldaten mit Maschinenpistolen sicherten die Route des Papstes.

In seiner ersten Rede in dem Land sprach Franziskus jedoch nicht direkt vom Konflikt der Religionsgruppen, der das Land seit über zwei Jahren erschüttert. Dabei stehen sich muslimische Rebellen und christliche Milizen gegenüber. Tausende wurden getötet. Jeder fünfte Einwohner ist vor der Gewalt geflohen. Beiden Konfliktparteien werden schwerwiegende Gewalttaten vorgeworfen.

Tausende empfingen den Papst und seine Entourage.
Tausende empfingen den Papst und seine Entourage.
Bild: Jerome Delay/AP/KEYSTONE

Franziskus' zweite Station in Bangui war ein Flüchtlingslager, in dem knapp 4000 überwiegend christliche Vertriebene auf engstem Raum zusammenleben. Dutzende Kleinkinder standen Spalier für den Papst, er schüttelte geduldig Hände und segnete die Kinder.

Franziskus forderte die Bewohner zu Toleranz und Vergebung auf. «Ich wünsche Euch, dass ihr in Frieden leben könnt, ungeachtet der verschiedenen Ethnien, der Kulturen, der Religionen oder des sozialen Status.»

Der Friede im Land ist brüchig. Nach einem Zwischenfall im Oktober wurden bei einer neuen Gewaltwelle UNO-Angaben zufolge 80 Menschen getötet und 400 weitere schwer verletzt. (sda/dpa/afp)

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