Nach dem schweren Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Todesopfer auf 28 gestiegen. Wie die Polizei am Dienstag weiter mitteilte, war ein Lastwagen auf einem Parkplatz neben einem Regierungsgebäude zur Explosion gebracht worden.
Die 28 Todesopfer seien überwiegend Zivilisten. Bei dem Anschlag der radikalislamischen Taliban, die sich zu dem Angriff bekannten, wurden auch etwa 320 Menschen verletzt. Viele der Verwundeten schwebten in Lebensgefahr, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen war vor einem nur wenige Hundert Meter vom Präsidentenpalast entfernten Gebäude explodiert, in dem eine Einheit des Sicherheitsdienstes NDS untergebracht ist. Der NDS ist für den Personenschutz von Ministern und anderen wichtigen Persönlichkeiten zuständig.
Danach drangen mehrere Attentäter auf das schwer bewachte Gelände ein und lieferten sich Zeugen zufolge mehr als 30 Minuten lang ein Feuergefecht. Auch in dem Gebäude sei es zu Schusswechseln gekommen, sagte ein Taliban-Sprecher. Von offizieller Seite wurde dies nicht bestätigt. In der Nähe des Gebäudekomplexes war aber heftiges Gewehrfeuer zu hören.
Präsident Aschraf Ghani verurteilte den «feigen Terroranschlag». Dieser werde die Entschlossenheit der afghanischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Terrorismus aber nicht schwächen. Die Sicherheitslage in der Hauptstadt und weiten Teilen des Landes am Hindukusch hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert.
Die Taliban hatten vor wenigen Tage ihre Frühjahrsoffensive angekündigt. Neben Selbstmordattentaten und taktischen Angriffen sei auch die Tötung von feindlichen Kommandanten in Städten geplant. Ziel sei es, «den Feind in einen Zermürbungskrieg zu verwickeln», hatten die Extremisten erklärt. (whr/wst/sda/afp/dpa/reu)