Bei schweren Kämpfen zwischen zwei rivalisierenden Talibangruppen sind in Westafghanistan mindestens 100 Kämpfer ums Leben gekommen. Bei der seit drei Tagen andauernden Gewalt im Schindand-Distrikt der Provinz Herat seien allein am Mittwoch mindestens 74 Islamisten gestorben.
27 weitere Taliban seien bei den Kämpfen im Dorf Zerko verwundet worden, sagte der Sprecher der Polizei, Abdul Rauf Ahmadi, der Nachrichtenagentur DPA. Beide Gruppen hätten auch Gefangene genommen. Viele Anwohner seien geflohen.
Eine der Gruppen ist nach Medienberichten loyal zu Talibananführer Mullah Mansur, die andere zu einem seiner Gegner, Mullah Rassul. In der vergangenen Woche hatte es Berichte gegeben, wonach Mullah Mansur bei einer internen Schiesserei schwer verletzt worden sei. Eine Bestätigung dafür gab es jedoch nicht.
Unter den Taliban waren Machtkämpfe ausgebrochen, nachdem Mullah Mansur im vergangenen Sommer die Nachfolge des langjährigen Talibanchefs Mullah Omar angetreten hatte. Mehrere Fraktionen spalteten sich daraufhin ab. (whr/sda/dpa)