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Angriff auf Parlament in Kabul abgewehrt: Sicherheitskräfte töten acht Taliban-Angreifer

Hohe Rauchsäulen: Die Angreifer setzten auch Panzerfäuste gegen die Sicherheitskräfte ein.
Hohe Rauchsäulen: Die Angreifer setzten auch Panzerfäuste gegen die Sicherheitskräfte ein.Bild: AHMAD MASOOD/REUTERS

Angriff auf Parlament in Kabul abgewehrt: Sicherheitskräfte töten acht Taliban-Angreifer

22.06.2015, 17:53
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Die radikalislamischen Taliban haben am Montag das Parlament in Kabul angegriffen. Für ihren Angriff auf das Zentrum der afghanischen Demokratie wählten sie symbolträchtig den Tag der Vorstellung des designierten Verteidigungsministers im Parlament.

Die Explosion einer Autobombe riss einen Krater in die Strasse.
Die Explosion einer Autobombe riss einen Krater in die Strasse.Bild: JAWAD JALALI/EPA/KEYSTONE

Nach Angaben der Regierung wurden bei der rund zweistündigen Attacke alle acht Angreifer getötet. Einer der Attentäter zündete eine Autobombe.

Nach der Explosion der Autobombe vor dem Parlament hätten sich die anderen Angreifer in einem gegenüberliegenden Gebäude verschanzt, sagte Polizeisprecher Ebadullah Karimi. Sicherheitskräfte erschossen nach Regierungsangaben alle sieben weiteren Angreifer während des Feuergefechts.

Taliban bekennen sich

Die Polizei teilte mit, es seien zwei Zivilisten bei dem Anschlag getötet worden. Bei ihnen handle es sich um eine Frau und ein Kind. Das Gesundheitsministerium sprach von 31 verletzten Zivilisten, darunter fünf Frauen und ein Kind.

Von der Attacke wurden Live-Bilder im Fernsehen gezeigt. Nach Angaben des Abgeordneten Mohammed Resa Choschak ereignete sich der Angriff während einer Parlamentssitzung.

Demnach warteten die Abgeordneten gerade auf den designierten Verteidigungsminister Mohammed Masum Staneksai, als erst eine heftige und danach mehrere kleinere Explosionen zu hören waren. Er und seine Kollegen seien dann aus dem Gebäude geflüchtet, sagte Choschak. Staneksai sollte im Parlament vorgestellt werden.

Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Talibansprecher Sabihullah Mudschahid erklärte im Verlauf der Attacke im Kurznachrichtendienst Twitter, dass «mehrere Mudschaheddin in das Parlamentsgebäude eingedrungen» seien. «Schwere Gefechte sind im Gange», hiess es in der Mitteilung weiter. (tat/sda/afp/dpa)

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