Aus Angst vor der Ausbreitung der Ebola-Epidemie haben die Behörden der Elfenbeinküste hunderte Landsleute abgewiesen, die aus dem benachbarten Liberia in ihre Heimat zurückkehren wollten.
Die rund 400 ivorischen Flüchtlinge seien völkerrechtswidrig an der Rückkehr gehindert worden, sagte Mohammed Touré vom UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Das UNHCR organisiert die Rückführung der Flüchtlinge, die in den Jahren 2010 und 2011 vor der Gewalt nach den Wahlen in der Elfenbeinküste nach Liberia geflohen waren.
Liberia zählt zu jenen westafrikanischen Ländern, in denen dieses Jahr Ebola-Fälle bekannt geworden sind. Nach UNO-Angaben starben in Westafrika bereits 518 Menschen an der Epidemie, da es bisher keine Medizin gegen Ebola gibt.
Der ivorische Regierungssprecher Bruno Koné rechtfertigte das Vorgehen der Grenzschützer vom vergangenen Freitag: «Alle müssen Verständnis zeigen», sagte er. «Wir sind mit der grössten Pandemie konfrontiert, die unsere Region seit langem erlebt hat.» Damit dürfe nicht nachlässig umgegangen werden.
UNHCR-Vertreter Touré weckte wegen der offenen Grenze indes Zweifel an der Darstellung, dass die Flüchtlinge wirklich wegen Ebola-Bedenken abgewiesen worden seien.
Im Juni führte das UNHCR nach eigenen Angaben bereits mehr als 2600 Ivorer aus Liberia in ihre Heimat zurück – rund 300'000 Menschen waren insgesamt vor der Gewalt geflohen. (sda/afp)