Unter dem Titel «Wieso ich mich weigerte, ein T-Shirt für ‹Shape› anzuziehen» erzählt die Amerikanerin Brooke Birmingham ihre Geschichte, die das Fitnessmagazin in keinem guten Licht erstrahlen lässt. Birmingham ist 28 Jahre alt, verheiratet und hat in den letzten vier Jahren über 70 Kilogramm abgenommen.
Ihre Fortschritte hat sie in ihrem Blog «Brooke: Not on a Diet» festgehalten. Und zwar immer ehrlich, wie sie in ihrem letzten Beitrag betont – es wäre für sie sehr wichtig gewesen, dass alle Ängste, Gefühle und körperlichen Beschwerden, die man während einer solch krassen Verwandlung durchlebt, aufgezeigt werden.
70 Kilogramm in vier Jahren – das ist eine Erfolgsgeschichte. Das sieht auch «Shape» so und fragt Birmingham an, ob sie nicht Lust hätte, Teil der Serie «Success Stories» («Erfolgsgeschichten») zu werden. Eine Serie, die Leserinnen und Leser vorstellt, die abgenommen haben und mit ihren Vorher-Nachher-Bildern andere inspirieren sollen.
«Klar!», antwortet Birmingham und lässt dem Magazin zwei Bilder zukommen: Ein Vorher- und ein Nachher-Bild. Das Nachher-Bild sieht so aus:
Was nun von «Shape» kommt, macht nicht nur Birmingham sprachlos: «Könntest du uns ein anderes Bild senden? (Du siehst fantastisch aus, wir bräuchten aber eines, auf dem du ein Shirt trägst).»
Birmingham fühlt sich vor den Kopf gestossen. Ihres Wissens nach sei «Shape» doch dafür bekannt, Frauen in Bikinis oder Sport-BHs zu zeigen. Zumal es in dem Stück doch explizit um Menschen geht, die abgenommen haben. Sie versteht nicht, wieso sie jetzt ein T-Shirt anziehen soll. So würde nun mal ihr Körper nach einem enormen Gewichtsverlust aussehen.
Birmingham kritisiert in ihrem Antwortschreiben, dass «Shape» mit dem Verdecken ihres Körpers den Leserinnen und Lesern ein falsches Bild vermittelt. Sie verlangt eine Erklärung, warum sie offensichtlich ihren Bauch verstecken soll, der sich nach so einer Prozedur ergibt.
Eine Erklärung bleibt allerdings aus. Das Magazin beruft sich auf Regeln, die bei diesen Erfolgsserien eingehalten werden müssten – und diese besagten nun mal, dass alle ganz bekleidet sein sollen.
Wie folgende Bilder anderen Teilnehmerinnen jener Serie zeigen, ist dem allerdings nicht so.
Birmingham reicht es, sie sagt die Zusammenarbeit ab. «Das Erste was du siehst, wenn du auf die Homepage von ‹Shape› gehst, sind Frauen in knappen Höschen und Sport-BHs. Ich habe mich gefühlt, als wäre mein Körper nicht gut genug für ihre Seite», erklärt sie Buzzfeed ihre Entscheidung.
In ihrem Blog führt sie aus: «Wenn ich mich nicht im Bikini für meine Geschichte zeigen kann, dann ist es auch nicht meine Geschichte.» Sie will, dass die Menschen wissen, dass sie sich nicht für ihren Körper zu schämen bräuchten. Sie sollen ihren Körper lieben, egal was komme.
Aus diesem Grund habe sie sich das Erlebte in ihrem Blog auch von der Seele schreiben müssen. Um zu zeigen, wie ein Körper nach einem enormen Gewichtsverlust wirklich aussieht. Und nicht, wie er bei «Shape» dargestellt worden wäre.
Auf Facebook und Twitter erntet Brooke Birmingham Applaus für ihr Handeln. Daraufhin hat sich auch «Shape» zu Wort gemeldet. Es sei alles ein Missverständnis, sie wären stolz gewesen, hätten Birminghams Geschichte so gern mit ihren Lesern geteilt. Der Grund für das Malheur: Ein «freier Mitarbeiter» habe da was falsch verstanden.
Fantastic!! // Why I Refused to Put a Shirt on For Shape | Brooke: Not On A Diet http://t.co/nVeo9rr5O1
— Mandi (@mandi) 2. Mai 2014
Shape Magazine should be ashamed of themselves! Brooke was totally honest, she did a lot of hard work and she... http://t.co/fjMfnbzzUC
— Weight Watchers & Me (@mjdillman08) 2. Mai 2014
Can we get a round of applause going?? Brooke, you rock! RT @babnotonadiet: Why I Refused to Put a Shirt on For Shape http://t.co/bGRDFXHVxV
— Bec (@bec2point0) 2. Mai 2014
via BuzzFeed