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Ferguson: Mehr als 400 Festnahmen seit Montag

Gouverneur lehnt neue Jury im Fall Brown ab

Ferguson: Mehr als 400 Festnahmen seit Montag

27.11.2014, 07:3727.11.2014, 08:19
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Demonstranten vor dem Rathaus in St.Louis. Die lokalen Behörden haben zusätzliche Polizeikräfte aufgeboten, um der Lage Herr zu werden.
Demonstranten vor dem Rathaus in St.Louis. Die lokalen Behörden haben zusätzliche Polizeikräfte aufgeboten, um der Lage Herr zu werden.Bild: Charlie Riedel/AP/KEYSTONE

Mehrere Demonstranten haben am Mittwoch versucht, das Rathaus der US-Stadt St.Louis zu stürmen. Polizisten und Nationalgardisten drängten die Menge jedoch zurück. Die Kleinstadt Ferguson, in der es seit Montagabend Unruhen gibt, liegt in der Agglomeration St.Louis.

Derweil hat der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, die Forderung nach einer neuen Jury zurückgewiesen. Dies berichtet das Lokalblatt St.Louis PostDemonstranten hatten gefordert, eine zweite Jury einzusetzen, die den Fall Darren Wilson neu beurteilt. 

Nach örtlichen Medienberichten gab es im Zuge der versuchten Stürmung in St. Louis mindestens drei Festnahmen. Bei den weit über hundert Kundgebungen und Protestaktionen am Montag- und Dienstagabend wurden mittlerweile mehr als 400 Menschen festgenommen.

Demonstrationen und Strassenblockaden hatte es unter anderem in Boston, New York, Dallas und Atlanta gegeben, nachdem eine Geschworenen-Jury am Montag entschieden hatte, den weissen Polizisten Darren Wilson nicht wegen der tödlichen Schüsse auf den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown anzuklagen.

In der Kleinstadt selbst entspannte sich die Lage unterdessen wieder. Zahlreiche Freiwillige, darunter auch Kinder und ganze Familien, waren am Mittwoch auf den Strassen, um in ihrer Stadt aufzuräumen. Noch immer war ein Grossaufgebot an Polizisten und Nationalgardisten zu sehen. Die Nacht zum Mittwoch war aber bereits deutlich ruhiger verlaufen als die Nacht zuvor.

Der 18-jährige Michael Brown war im August von dem Polizisten Darren Wilson erschossen worden. Der Polizeibeamte hatte Notwehr geltend gemacht und in einem TV-Interview erklärt, er habe «richtig» gehandelt und würde es auch wieder so tun. Die Grand Jury hatte befunden, dass keine ausreichenden Beweise für eine Anklage gegen Wilson vorliegen. (sda/afp)

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