Spieler aus 20 verschiedenen Nationen kicken bei der AC Fiorentina gemeinsam um Ruhm und Ehre – nirgends spielen weltweit Akteure aus mehr Ländern im gleichen Team. Doch die 27 Legionäre sind gemessen an der Anzahl nicht der «Bestwert». Diesen hält – man kann es kaum glauben – mit dem walisischen Cardiff City ein Team aus der Championship, der zweithöchsten Liga Englands. 30 Ausländer bei einem Kader von 35 Spielern machen 85,7 Prozent aus – Weltrekord!
Die AS Monaco haben wir hier ausgeklammert, obwohl in der Mannschaft aus dem Stadtstaat Monte Carlo eigentlich sämtliche Spieler aus dem Ausland stammen. Auf Platz 2 hinter Cardiff City folgt mit Watford (83,3 Prozent) ein weiteres Team aus der zweithöchsten englischen Liga. Auf Rang 3 kommt mit Stoke City (80,8 Prozent) das erste Team aus der Premier League.
Auffallend ist, dass Bayern München, Dortmund, Real Madrid, Barcelona oder Juventus mit einem Legionärsanteil von um oder gar unter 50 Prozent auskommen.
Es gibt aber auch in den fünf besten Ligen Europas Teams, die auf einheimisches Schaffen zählen. In der Bundesliga ist dies Paderborn mit nur fünf Legionären (Schalke und Freiburg weisen mit je zwölf Ausländern am zweitwenigsten Legionäre aus). In England figurieren bei Burnley (10), in Italien bei Sassuolo (3), in Frankreich bei St-Etienne (6) und in Spanien bei Athletic Bilbao (1) am wenigsten Ausländer.
Wobei Bilbao nochmals ein Spezialfall ist. Das Team engagiert nur Spieler aus dem länderübergreifenden Baskenland. Das weltweit einzige Spitzenteam mit einigermassen Renommee ohne Ausländer ist Deportiva Guadalajara aus Mexiko. Für fast das Gegenteil sorgt der belgische Klub Royal Mouscron-Peruwelz. Die beiden zu einem Team fusionierten Grenzorte liegen nur wenige Kilometer von Lille entfernt, deshalb beschäftigt der Verein wohl auch 18 Franzosen, aber nur acht Belgier.
Ein Blick in die Schweiz sei ebenfalls erlaubt. Wenig überraschend kicken bei Sion mit 14 Nationalitäten am meisten Spieler unterschiedlicher Herkunft. Bei Basel sind es zwar total ebenfalls 17 Akteure aus dem Ausland, aber beim Serienmeister kommen diese «nur» aus zehn Ländern. Auf am meisten Schweizer Qualität (70 Prozent des Kaders) setzt der FC Thun mit insgesamt acht Ausländern.