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Food-Blogger aufgepasst: Wer zu hart kritisiert, muss schnell mal 3000 Franken blechen

Food-Blogs erfreuen sich grosser Beliebtheit. Aber aufgepasst, hier ist auch nicht alles erlaubt.
Food-Blogs erfreuen sich grosser Beliebtheit. Aber aufgepasst, hier ist auch nicht alles erlaubt.Bild: Shutterstock
Wegen Restaurant-Kritik bestraft

Food-Blogger aufgepasst: Wer zu hart kritisiert, muss schnell mal 3000 Franken blechen

Eine junge Frau aus Frankreich hat sich bei einem Blog-Eintrag ein bisschen in der Wortwahl vergriffen. Wegen einer zu negativ formulierten Restaurant-Kritik muss sie eine hohe Strafe zahlen.
19.07.2014, 13:1519.07.2014, 13:25
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Die Blogger-Szene wächst und wächst: Von Handarbeit über Kochrezepte bis hin zu Oldtimer-Liebhaberei – den Themen sind keine Grenzen gesetzt. Dass die öffentliche Meinungsbekundung in einem solchen – nicht kommerziell geführten – Blog aber gewaltig nach hinten losgehen kann, bekam ganz aktuell die Französin Caroline Doudet zu spüren.

In ihrem Blog Cultur'elle widmet sie sich verschiedenen Themen aus dem Bereich Kultur. Im August vergangenen Jahres schrieb sie eine Restaurant-Kritik über ein Lokal mit dem Namen «Il Giardino», welches sich am Cap Ferret im Südwesten Frankreichs befindet. In ihrem Artikel beschreibt sie einen relativ chaotischen Abend, berichtet von einer unfreundlichen Bedienung und von einer Chefin, die sich wie eine «Diva» verhalten hat.

Das liess sich die Restaurant-Betreiberin nicht gefallen, zeigte die junge Frau ein halbes Jahr später an – und bekam nun recht. Doudet muss 1500 Euro Schadensersatz plus 1000 Euro Verfahrenskosten bezahlen. Alles in allem hat die Restaurant-Kritik die junge Frau also umgerechnet gut 3000 Franken gekostet.

Google hat die junge Frau verraten

Auf die Kritik aufmerksam geworden war die Restaurantleitung, weil der Text von Doudet auf Google gleich einer der ersten Treffer war, wenn man den Namen des Lokals in die Suchmaske eingegeben hat. Statt sich mit der Bloggerin in Verbindung zu setzen, entschied man sich sofort für den Weg über die Behörden.

Doudet nahm sich keinen Anwalt und zahlte die Busse. Den Machern von Eater.com gegenüber äusserte sie sich zu dem Fall: «Ich finde es bedenklich, dass man so etwas nicht mehr schreiben kann. Ich verstehe den Sinn von einer Kritik nicht, wenn diese nur positiv sein darf.»

Die Restaurant-Betreiber verlangten abschliessend, dass die Bloggerin den Titel ihres Artikels ändern soll. Dieser lautete «Der Ort, den Sie am Cap Ferret meiden sollten: Il Giardino». Doudet entschied sich jedoch, den Beitrag gänzlich von ihrer Website zu löschen. Da eine tatsächliche Löschung im Internet bekannterweise kaum möglich ist, findet man den Artikel dennoch weiterhin im Archiv des World Wide Web.

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