Wir gratulieren! der neuseeländische Schauspieler Russell Crowe wird 50 Jahre alt. In den Deutschschweizer Kinos startet dieser Tage der umstrittene Bibelfilm «Noah», in dem der Schauspieler Russell Crowe in der Hauptrolle zu sehen ist. Es ist ein Werk, das sich ganz auf zwei Dinge verlässt: auf seine solide Öko-Geschichte und auf seinen Protagonisten Crowe. Der steht ganz zu Beginn des Films einmal da und beobachtet, wie ein Wassertropfen auf den Boden fällt, aus dem sofort eine weisse Blume erwächst. Er ist übermannt von der Schönheit der Natur und ermahnt seine Söhne, die Schöpfung zu achten. Später im Film dreht sich dieses Verhalten komplett.
Da ist Noah plötzlich ausser sich, schreit und wütet, fleht in strömendem Regen zu Gott. Sensibel und rüpelhaft zugleich – für das öffentliche Bild von Crowe könnte es keinen besseren Film als diesen geben. Schon in seiner ersten grossen Rolle machte der in Neuseeland geborene Schauspieler mit Aggressivität auf sich aufmerksam.
Nach einigen Versuchen als Musiker und kleineren Filmen gelang Crowe 1992 in Australien mit «Romper Stomper» der Durchbruch.
Die «Süddeutsche Zeitung» schrieb, dass er den von ihm verkörperten Neonazi «in seiner ganzen Widersprüchlichkeit spürbar machte, als Kampfmaschine, aber auch als verlorenen Jungen.»
In den folgenden Jahren machte er sich mit ruhigeren, teils mysteriösen Rollen wie im verrätselten «L.A. Confidential» auch in Hollywood einen Namen. Einen Karrierehöhepunkt erlebte Crowe um die Jahrtausendwende.
Für den Thriller «Insider» war er 1999 für den Oscar nominiert, sein «Gladiator» Maximus wurde 2000 mit der Statuette geehrt.
Für die im darauffolgenden Jahr abgedrehte Verkörperung des Mathematikers John Nash in «A Beautiful Mind» wurde er bereits wieder nominiert. Auch in dieser Rolle zeigte er erneut eine Mischung zwischen kämpferischer und sensibler Natur.
Rollen aus jüngster Zeit wie der Inspektor Javert in «Les Miserables» und eben «Noah» oszillieren ebenfalls von einem ins andere Extrem.
Längst nicht alle Kollegen in Hollywood sind gut auf Crowe zu sprechen. Sacha Baron Cohens («Borat») Kommentar zu den umstrittenen gesanglichen Leistungen des Kollegen in «Les Miserables» zählt da noch zu den freundlicheren Spitzen:
Crowe hat auch im Privatleben einiges für sein Rüpelimage getan. Im Juni 2005 geriet er in die Schlagzeilen, weil er bei einem Wutanfall einen Hotelangestellten in New York verletzt hatte. Dabei hätte bereits der Titel der im Alter von 16 Jahren veröffentlichten ersten Musik-Single des jungen Crowe auf seinen schauspielerischen Ehrgeiz und die damit verbundenen Eskapaden deuten können. Die hiess schlicht: «I want to be like Marlon Brando» («Ich möchte so wie Marlon Brando werden»). (rof/sda/dpa)