Mit Finanzhilfen im Umfang von 160 Millionen Dollar will die Weltbank das von einer Ebola-Epidemie gebeutelte westafrikanische Sierra Leone unterstützen. Das Geld soll unter anderem zur Bekämpfung der Krankheit im besonders betroffenen Norden und Westen des Landes genutzt werden.
Das sagte Weltbankchef Jim Yong Kim am Mittwoch nach einem Gespräch mit Staatschef Ernest Bai Koroma in der Hauptstadt Freetown. Die Mittel sollten aber auch zur Unterstützung der Wirtschaft, vor allem des Agrarsektors, eingesetzt werden.
Die Zahl der Ebola-Toten in Sierra Leone liegt inzwischen bei mehr als 1530, in den drei westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Liberia und Guinea zusammen bei mehr als 6000.
Das hoch ansteckende Ebola-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen, bis zum Ausbruch der Krankheit können drei Wochen vergehen. Kim sagte am Mittwoch, es müsse dafür gesorgt werden, dass der Ebola-Epidemie keine Nahrungsmittelkrise folge.
Der Mitentdecker des Ebola-Virus, der belgische Mikrobiologe Peter Piot, warf der Weltgesundheitsorganisation (WHO) indes vor, zu Beginn der Epidemie in Westafrika «wertvolle Zeit verloren» zu haben.
Etwa tausend Menschen seien gestorben, weil die WHO fünf Monate gebraucht habe, um den Notstand auszurufen, sagte er dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira. Ähnliche Vorwürfe hatten zuvor bereits andere Experten erhoben. (feb/sda/afp)