Digital
Wirtschaft

Fortnite: Streit zwischen Epic Games und Apple eskaliert vollends

Der Streit zwischen den «Fortnite»-Entwicklern und Apple spitzt sich zu

18.08.2020, 07:2518.08.2020, 08:54
Mehr «Digital»

Die Auseinandersetzung zwischen den «Fortnite»-Machern und Apple geht inzwischen weit über das populäre Online-Spiel hinaus und könnte die Gewichte in der Spielebranche verschieben. In den Konflikt hineingezogen wurde nun auch die Grafik-Technologie der Entwicklerfirma Epic Games, die von diversen anderen Apps genutzt wird.

epa07746751 A person dressed as a Fortnite character dances with children and adults during the final of the Solo competition at the 2019 Fortnite World Cup at Flushing Meadows Arthur Ashe stadium in  ...
Um «Fortnite» ist in den USA eine eigene Branche entstanden, Weltmeisterschaften inklusive.Bild: EPA

Epic beantragte am Montag (Ortszeit) eine einstweilige Verfügung, um zu verhindern, dass Apple der Firma zum Monatsende den Zugang zu seinem Entwicklerprogramm kündigt. Damit werde Epic die Möglichkeit verlieren, seine Grafik-Technologie Unreal Engine weiter für den Einsatz auf iPhones und iPads anzupassen, argumentierte die Firma.

Dauert der Streit länger an, könnten App-Entwickler statt Unreal zu nutzen auf Konkurrenz-Produkte wie die Grafik-Software des Rivalen Unity umsteigen.

Apple hat am Montag in einer Stellungnahme signalisiert, nicht auf die Druckversuche zu reagieren.

«Wir werden für Epic keine Ausnahme machen, weil wir es nicht für richtig halten, ihre Geschäftsinteressen vor die Richtlinien zu stellen, die unsere Kunden schützen.»
Applequelle: theverge.com

Es geht um viel Geld

Der Streit entbrannte ursprünglich um die Verteilung der Einnahmen bei In-App-Käufen auf iPhones und iPads. Apple nimmt von Anbietern eine Abgabe von 30 Prozent bei Käufen innerhalb von Apps auf seinen iPhones und iPads. Das gilt seit der Einführung des App Stores 2008. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Inhalte in Apps über Apples System laufen.

Epic bot vergangene Woche die Möglichkeit an, virtuelle Artikel in «Fornite» günstiger bei der Spielefirma selbst zu kaufen – und die App wurde von Apple prompt von der Plattform verbannt. Epic hatte umgehend eine 60-seitige Klage parat.

Apple teilte am Montag mit, der Konzern werde keine Ausnahme für Epic machen. Man würde die Firma zwar gern als Teilnehmer des Entwicklerprogramms behalten. Aber: «Das Problem, das Epic für sich selbst geschaffen hat, kann leicht aus der Welt geräumt werden, wenn sie ein Update ihrer App einreichen, das wieder den Richtlinien entspricht, denen sie zugestimmt haben und die für alle Entwickler gelten.»

Epic platzierte den alternativen Kaufweg auch in der Android-App, flog daraufhin aus Googles Download-Plattform Play Store und verklagte den Internet-Konzern ebenfalls. Auf Android-Smartphones können Apps allerdings auch aus anderen Quellen geladen werden.

(dsc/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
14 Probleme, die nur Gamer verstehen
1 / 16
14 Probleme, die nur Gamer verstehen
Die folgenden 14 Bilder zeigen Probleme, die nur Gamer verstehen. Wenn du zum Essen kommst und die Non-Gamer zum verbalen Gemetzel ausholen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Zuviel am Handy? Dr. Watson weiss, woran du leidest
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lustiger Baum
18.08.2020 08:29registriert April 2019
Das Problem ist ja mehr dass ich auf den Appstore von Apple angewiesen bin und es keinen alternativen Weg gibt Software zu installieren. Die 30% sind nunmal Cost of Business. Bei Android können diese durch Sideloads umgangen werden - nicht so bei Apple. Letztere Missbraucht hier eine Monopolstellung.

Weshalb nun die Unreal Engine an Apple gebunden ist erschliesst sich mir nicht. Die Engine gehört Epic und damit verdiente Epic sein Geld bis zum Hit Fortnite.

PS: Das Bild ist aus der Overwatch League und nicht Fortnite.
7119
Melden
Zum Kommentar
avatar
TomTomZH
18.08.2020 08:29registriert Juli 2018
«Wir werden für Epic keine Ausnahme machen, weil wir es nicht für richtig halten, ihre Geschäftsinteressen vor die Richtlinien zu stellen, die unsere Kunden schützen.»

Aka „... , die unsere Kunden abzocken und uns zu der wertvollsten Firma machen“
7733
Melden
Zum Kommentar
avatar
Skeptischer Optimist
18.08.2020 08:52registriert Februar 2016
Grundsätzlich sollte die Raffgier von Apple unterbunden werden.

Ob Epic der richtige Player dafür ist, weiss ich nicht.
6421
Melden
Zum Kommentar
20
Migros schreibt mehr Umsatz, aber deutlich weniger Gewinn
Die Migros-Gruppe konnte 2023 den Spitzenplatz als grösste Detailhändlerin der Schweiz verteidigen und erneut wachsen – das auch dank steigender Preise.

Bei der Migros bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen: Tochtergesellschaften werden abgestossen, das Kerngeschäft zentralisiert und defizitäre Abenteuer beendet. Auf die Umsatzzahlen hatte der Umbau keinen allzu grossen Auswirkungen. 2023 hat der Konzern den Umsatz um 6 Prozent auf knapp 32 Milliarden Franken gesteigert und «damit den Rekord aus dem Vorjahr übertroffen», wie die Migros am Dienstag bekannt gab.

Zur Story