Digital
WhatsApp

Whatsapp: Dieser üble Scherz führt zu massenhaften Konten-Sperrungen

epa07927991 A woman uses the WhatsApp application on her cell phone in Beirut, Lebanon, 17 October 2019. Telecommunications Minister Mohamed Choucair confirmed that the Lebanese government will attemp ...
Bild: EPA

Übler Scherz in WhatsApp-Gruppen führt zu massenhaften Konten-Sperrungen

Im Internet häufen sich Beschwerden von Nutzern, deren WhatsApp-Konten ohne deren Zutun geschlossen wurden. Sie alle waren offenbar Mitglied in Gruppen, die WhatsApp nach einer Namensänderung als illegal einstuft. Die Betroffenen sind machtlos.
08.11.2019, 10:2308.11.2019, 10:28
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Mehrere WhatsApp-Nutzer sind offenbar Opfer eines üblen Scherzes geworden und haben deshalb ihren Zugang zu dem Messenger komplett verloren. Das berichtet der auf WhatsApp-Themen spezialisierte Blog WABetaInfo und beruft sich auf mehrere Berichte in Online-Foren und den sozialen Medien.

Demnach werden derzeit offenbar massenhaft Nutzer ausgesperrt, weil sie Mitglied in einer Gruppe mit einem «verdächtigen» Namen waren. Die betroffenen Nutzer berichten übereinstimmend, dass ihr WhatsApp-Konto gesperrt wurde, nachdem kurz zuvor der Gruppenname geändert worden war. Der neue Name enthielt Begriffe, die einen illegalen Zweck der Gruppe suggerierten. WhatsApp wertet dies als schweren Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen und sperrt die Konten der Mitglieder.

In allen Fällen handelte es sich um grössere Chatgruppen mit mehr als 100 Mitgliedern, die nach der Namensänderung alle ausnahmslos ihr WhatsApp-Konto verloren. Dies geschieht offenbar ganz automatisch und lässt sich nicht rückgängig machen. Auch eine Widerspruchsmöglichkeit gibt es nicht. Der einzige Ausweg für die Betroffenen wäre eine neue Telefonnummer.

Laut WABetaInfo deutet alles darauf hin, dass WhatsApp einen Algorithmus nutzt, der WhatsApp-Gruppennamen nach bestimmten Begriffen durchsucht. Aus der Sicht der Facebook-Tochter handelt es sich um eine notwendige Massnahme zur Verbrechensbekämpfung. So soll verhindert werden, dass der Dienst zum Austauschen von illegalen Inhalten wie zum Beispiel Kinderpornografie missbraucht wird.

Da die über den Messenger verschickten Nachrichten verschlüsselt sind, hat WhatsApp zwar keinen Einblick in die Gruppen-Chats. Stattdessen verlässt sich das Unternehmen auf die öffentlichen Gruppennamen, die einen Hinweis darauf geben können, ob innerhalb der Gruppe Verbrechen geplant und begangen werden sollen. Die entsprechenden Gruppen werden geschlossen und die Mitglieder vom Dienst ausgesperrt.

Diesen Mechanismus machen sich nun offenbar einige Mitglieder zunutze, um ihren Freunden einen fiesen Streich zu spielen oder um eine Gruppe in die Zwangsschliessung zu drängen. Um zu verhindern, dass die eigene Gruppe einer solchen Masche zum Opfer fällt, sollten die Einstellungen so gewählt werden, dass nur der Administrator den Gruppennamen ändern kann.

(str/t-online.de)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
WhatsApp – das musst du wissen
1 / 15
WhatsApp – das musst du wissen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wie eine App die ganze Branche umkrempelte
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Matrixx
08.11.2019 11:14registriert März 2015
Super Algorithmus!
Und, wirkt der wirklich wie geplant? Nehmen Leute, die etwas Illegales über Whatsapp planen wirklich einen eindeutigen Namen?
1741
Melden
Zum Kommentar
avatar
saukaibli
08.11.2019 13:11registriert Februar 2014
Ach nein, jetzt wollte ich doch grad die Gruppe "Kokaindealer-Club Zürich" eröffnen. Aber da ich nun weiss, dass Whatsapp mich dann sperrt, habe ich null Möglichkeiten, etwas Illegales über Whatsapp zu organisieren. Sehr schlau, dieses Whatsapp/Facebook!!! So verhindert man zuverlässig, dass die Plattform missbraucht wird, da gibt es absolut keine Möglichkeit das auszutricksen. Momoll!
1231
Melden
Zum Kommentar
avatar
Unicron
08.11.2019 12:55registriert November 2016
Das ist in etwa so sinnvoll wie die Frage am Flughafen:

Sind sie ein Terrorist?

[ ] Ja
[ ] Nein
[ ] Vielleicht
892
Melden
Zum Kommentar
14
Aufschub für Assange: Wikileaks-Gründer kann noch hoffen
Im jahrelangen Rechtsstreit um die von den USA geforderte Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange wurde an diesem Dienstag ein Urteil gefällt: Assange erhält eine Gnadenfrist.

Der 52-Jährige dürfe nicht unmittelbar an die Vereinigten Staaten überstellt werden, entschied der Londoner High Court am Dienstag. Demnach könnte dem Antrag auf Berufung des Australiers noch immer stattgegeben werden.

Zur Story