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Gillettes #metoo-Werbung geht viral – Shitstorm

Eine Szene aus dem Video: Ein Mann macht seinen Kollegen auf sein unangemessenes Verhalten aufmerksam.
Eine Szene aus dem Video: Ein Mann macht seinen Kollegen auf sein unangemessenes Verhalten aufmerksam.screenshot gillette

«Das Beste im Mann» – mit diesem Anti-Sexismus-Werbespot läuft Gillette voll in den Hammer

15.01.2019, 11:3515.01.2019, 12:31
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Was ist passiert?

Dreissig Jahre sind vergangen, seit Gillette im Jahr 1989 das erste Mal mit dem Slogan «Für das Beste im Mann» (oder zu Englisch: «The Best A Man Can Get») für seine Rasierklingen warb. 2019 fand Gillette nun, dass ein Rebranding nötig sei, und schaltete eine neue Kampagne auf.

Im entsprechenden Werbevideo werden Bilder aus der Berichterstattung zur #Metoo-Bewegung gezeigt, und weiter Szenen von Sexismus und Mobbing, begangen durch Männer. Eine Stimme fragt im Off: «Mobbing, die #Metoo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung, toxische Maskulinität ... ist das wirklich das Beste, was ein Mann haben kann?»

Die Zeiten haben sich geändert, sagt der Erzähler und entsprechende Szenen werden gezeigt: Väter fragen ihre Söhne, wie es ihnen geht, Kollegen greifen ein, wenn Frauen angegangen werden, Mütter trösten ihre Söhne, die gemobbt wurden.

Die neue Botschaft soll sein: «The Best a Man can get.» Mehr auf Ungerechtigkeiten achten, öfters dazwischen gehen, wenn man(n) Mobbing oder sexuelle Belästigung miterlebt. Und weiter: Ein Mann kann auch sensibel und verständnisvoll sein und darf Schwächen zeigen.

Das ist das Werbevideo:

Was garantiert funktionierte: Die Marke Gillette ist nun in aller Munde (zumindest im Internet). Und wie: Seit Sonntag wurde das Video bereits 2,5 Millionen Mal angeklickt. Allerdings nahm die Internetgemeinde das Video gar nicht gut auf: Auf 20'000 Likes kommen 200'000 Dislikes, und das alleine auf Youtube.

Was hältst du von der Gillette-Werbung?

Kritiker wie das rechte Magazin «The New American» monierten am Video, dass unterschwellig allen Männern unterstellt werde, Sexualstraftäter zu sein.

Getroffene Hunde bellen ...?

Bild
screenshot youtube

Aber Gillette wird auch für die Kampagne gelobt:

Gillettes Kampagne aus dem Jahr 1989:

(jaw)

12 sexistische «Perlen» aus dem SRF-Archiv

Video: watson/Lya Saxer
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115 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lörrlee
15.01.2019 11:48registriert November 2015
Mein Gott, an der Werbung gibt's nichts auszusetzen. Sie hebt hervor, dass nicht alle Männer gleich sind und ruft dazu auf, dass wir als Männer was tun können, wenn sich andere Männer falsch verhalten. Es geht hier nicht nur um das männliche Geschlecht, sondern auch um Zivilcourage im Allgemeinen, etwas was heute selten geworden ist, und sicherlich angesprochen werden muss.
Wer sich angestossen fühlt, der sieht dies meiner Meinung nach aus einem etwas engstirnigen Blickwinkel.
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hektor7
15.01.2019 11:41registriert August 2014
Und in welchen Hammer sind sie jetzt gelaufen?
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Die verwirrte Dame
15.01.2019 11:52registriert August 2016
Oh man, heute kann man es echt niemandem mehr recht machen…
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